Sport/Fußball

St. Pölten hat die Wende geschafft: Warum der SKN aufsteigen könnte

Seit dem Abschied von Didi Kühbauer vor 50 Monaten ist es beim SKN in nur eine Richtung gegangen: bergab. Erst 2022 gelang St. Pölten die Trendwende. Im Frühjahr stabilisierte sich der Absteiger, im Sommer wurde wieder ansehnlicher Fußball geboten und im Herbst war der SKN die beste Mannschaft der 2. Liga.

Der verdiente Lohn ist der symbolische Titel des Winterkönigs, fulminant fixiert mit einem 4:0 im NÖ-Derby in Amstetten.

Siege mit Plan

Es hat sich ausgezahlt, dass Sportchef Schlaudraff Geduld zeigte, als das Trainerduo Helm – Pogatetz im ersten Amtsjahr allzu viel experimentierte. Auch heuer wird das System noch öfters geändert (aktuell ist es ein 3-3-2-2), die Spieler verfolgen aber mittlerweile einen stabilen Plan: flacher Spielaufbau und schnelle Kombinationen.

Abseits der Zweierteams stellt der SKN in der 2. Liga die meisten Talente. Endlich wird dem traditionell guten Nachwuchs ausreichend Vertrauen entgegengebracht.

Am Weg nach oben

Ohne großes Risiko kann Spielmacher Din Barlov (19), Kicker-Sohn Benedict Scharner (17) oder Rechtsverteidiger Julian Keiblinger (21) eine Karriere in einer höheren Liga vorhergesagt werden.

Auch Jaden Montnor, der in Amstetten drei Tore erzielt hat, spielte für die eigenen Amateure. Der 20-jährige Niederländer ist übrigens der Sohn von Ex-Bundesliga-Stürmer Marcel Oerlemans.

Duell mit BW Linz?

Trainer Stephan Helm freut sich über die Weiterentwicklung. Im Frühjahr könnte es ein Duell um den Aufstieg mit Titelfavorit BW Linz geben.

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Das höhere Niveau soll bereits im November gegen den LASK und Hartberg getestet werden. Von oben werden auch einige Spieler beobachtet, frühzeitige Abgänge werden allerdings nicht gefürchtet. „Wir bieten ein attraktives Umfeld für gewisse Spielertypen. Als Verein haben wir die Überzeugung, dass wir gewappnet sind für eine Zukunft mit größeren Aufgaben“, sagt Helm.

Anders als früher soll dann der richtige Zeitpunkt erwischt werden, um auch ordentliche Transfererlöse zu erwirtschaften. Helm: „Wir müssen nur das Heft des Handelns in der Hand haben.“