Sport/Fußball

Rapid-Sieg in Genk? "Für diese Chance haben wir lange gearbeitet"

Die Rapidler sind nach Belgien geflogen, wollten das Entscheidungsspiel gewinnen – und plötzlich hatte der Gegner einen anderen Trainer sowie neuen Mut. Klingt nach 2021, war aber 2020, und geändert hat sich nur ein Buchstabe: Gent setzte vor der in einer Partie entschiedenen Champions-League-Quali gegen die Grünen einen neuen Reiz und gewann schließlich 2:1.

Heute geht es gegen Genk (21 Uhr), und die Rapidler müssen wieder versuchen, einen Trainereffekt zu verhindern. Der Deutsche Bernd Storck hat schneller als erwartet unterschrieben und nach nur einer Trainingseinheit auch gleich die Verantwortung für das Finalspiel in der Gruppe H: Mit einem Dreier könnten die seit sieben Pflichtspielen sieglosen Belgier Zweiter werden und in der Europa League aufsteigen.

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Im Heimspiel in Hütteldorf glückte Genk in der Nachspielzeit das 0:1. Seither hat sich bei beiden Vereinen viel verändert.

Von Roma bis Randers

Gewinnt hingegen Rapid, sind die Wiener vor dem Favoriten Dritter und spielen im Februar im Play-off der Conference League weiter. Es würde ein Gruppenzweiter des neuen Bewerbs warten – die Qualitätsschere der nach aktuellem Tabellenstand möglichen Gegner ist von Tottenham über Roma bis Randers (DEN) weit offen.

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Storcks Erinnerungen

Storck verbindet mit Österreich einerseits seinen Triumph als ungarischer Teamchef bei der EM 2016 (2:0), andererseits mit Dunajska Streda ein 0:7-Debakel gegen den LASK (2020).

„Wir versuchen, über Quellen in Belgien noch Infos über mögliche Änderungen herauszufinden“, sagt Ferdinand Feldhofer, der plötzlich nicht der einzige Europacup-Debütant an der Seitenlinie ist.

Wie es ist, Entscheidungsspiele zu gewinnen, weiß der 42-Jährige: Mit dem WAC gab es 2020 sowohl in Moskau als auch gegen Feyenoord 1:0-Siege, die noch den Aufstieg brachten. „Das war herrlich. So ein Start mit Rapid wäre auch etwas ganz Besonderes. Dafür müssen wir gewinnen, und genau so werden wir auch auftreten“, kündigt der Steirer an.

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Bei seiner Spionagereise zum 2:3 gegen Brügge sah Feldhofer „Räume und Wege, wo wir Genk wehtun können“. Dass ein volles Haus (mit Maskenpflicht) erlaubt wäre, freut ihn: „Daraus können auch wir Energie ziehen.“

Admira vor Genk

Obwohl sich nach einem mühsamen Herbst mit bereits 31 Spielen das Energielevel dem roten Bereich nähert, warten für Zoran Barisic späte Höhepunkte. „Wir haben für diese Chance lange gearbeitet. Im Europacup zu überwintern, ist für Rapid außergewöhnlich und für die Spieler auch eine Chance auf internationaler Bühne“, betont der Sportdirektor.

Allerdings gibt es auf heimischer Bühne ein wildes Gedränge um die Meistergruppe. Wenn Rapid am Sonntag bei der Admira gewinnt, wären zumindest während der Winterpause die Top 6 geschafft.

Barisic sagt: „Genk ist uns wichtig. Ich will nichts priorisieren, aber im Gesamtüberblick ist das Spiel bei der Admira sogar noch wichtiger.“

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