Sport/Fußball

Sieg im Elferschießen: Rapid zieht ins Cup-Finale ein

Die kleine TGW-Arena war seit Wochen ausverkauft, zehn Prozent der 6087 Fans durften die Gäste stellen. Am Ende jubelten in Pasching nach 120 Minuten und einem Elfmeterschießen die Rapidler.

Der Finalgegner am 1. Mai im Austria-Stadion heißt Salzburg. Die Linzer verpassten den ersten Finaleinzug seit 20 Jahren. Die Rapidler hingegen stehen nach 2017 wieder im Finale, auch damals hieß der Semifinalgegner LASK.

Oliver Glasner, mittlerweile bei mehreren deutschen Bundesligisten im Gespräch, blieb dem Erfolgsteam im 3-4-3 treu. Didi Kühbauer opferte hingegen einen Schlüsselspieler: Knasmüllner sollte nicht zum Pressing-Opfer werden. Dafür kam im 4-2-3-1 mit Ljubicic ein zusätzlicher Defensivmann. 

In den vergangenen Duellen wurde stets versucht, über  Bolingoli links das Offensivpressing auszuspielen. Der Belgier fehlte aber erkrankt. Auer wechselte die Seiten – und hatte massive Probleme.

Im Sturm war Badji bei seinem Startelf-Debüt etwas übermotiviert.

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Goiginger-Show

Nach zehn Minuten hatte  Goiginger die erste Möglichkeit – zu schwach. Sechs Minuten später gab es für Strebinger nichts mehr zu halten. Der rechte Flügel hatte die Seiten gewechselt, zog nach innen und schloss perfekt zum 1:0 ab. Teamchef Foda, der den derzeit wohl besten Bundesliga-Flügel mit österreichischem Pass bisher ignoriert hatte, sah zu. 

Noch weiter vorne, in Reihe eins, saß Rapid-Präsident  Krammer mit der schrumpfenden Hoffnung auf den ersten und letzten Titel seiner Amtszeit. Flankiert wurde Krammer vom möglichen Nachfolger Bruckner und Ehrenpräsident  Edlinger.

Sie sahen, dass nach nur 20 Minuten die Vorentscheidung für die Hausherren nahe war: Joao Victor trat unwiderstehlich an, Strebinger hielt und Ranftl vergab den Abpraller per Kopf. Im Gegenzug hatte Schwab in einem wie erwartet sehr intensiven Match per Kopf die erste Rapid-Chance. Der perfekt eingespielte LASK blieb überlegen. Die größte Möglichkeit vergab Goiginger, er traf aus spitzem Winkel die Latte (41.).  Auch Rapid hatte eine Top-Chance, Schwab vergab (44.).

Die zweite Hälfte begann ebenso rasant. Hier ein Müldür-Kopfball, da ein Goiginger-Volley saugten für Raunen. In Minute 54 jubelten dann die Rapid-Fans. Müldür hatte bei einer einstudierten Corner-Variante verlängert und   Max Hofmann drückte den Ball am langen Eck über die Linie – 1:1.

Danach war der LASK im Pech: Ein Auer-Handspiel übersah Schiedsrichter  Hameter.  Ein Wiesinger-Weitschuss knallte an die Latte (64.). Ebenso übersehen wurde eine Bierdusche der LASK-Fans für Strebinger.

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Und in der letzten Aktion vor der Verlängerung passierte Hameter eine folgenreicher Fehler: Ein brutales Foul von Michorl an Murg hatte statt der klaren Roten Karten nur Gelb zur Folge. Hofmann verlor die Nerven und sah wegen Kritik sowohl Gelb als auch Gelb-Rot. Kühbauer musste auf die Tribüne.

Joker Knasmüllner musste für Verteidiger Barac wieder Platz machen. Nach einem Patzer von Strebinger rettete Müldür auf der Linie (91.). Der LASK drückte in Überzahl weiter an. Wiesinger war bei einem Kopftor knapp Abseits (106.). Danach verteidigte Rapid geschickt – die Entscheidung musste am Punkt fallen.

Und da durfte der Rapid-Verteidiger Barac als Letzter an den Punkt und behielt die Nerven.

LASK - Rapid Wien: 1:1 (3:4 i.E.)
Tor: 
1:0 (16.) Goiginger, 1:1 (54.) Hofmann.

Elfmeterschießen:
1:0 Goiginger
1:1 Murg
1:1 Holland verschießt
1:2 Schwab
1:2 Tetteh verschießt
1:2 Grahovac verschießt
2:2 Frieser
2:3 Pavlovic
3:3 Ullmann
3:4 Barac

Aufstellungen:
LASK:
A. Schlager - Ramsebner, Trauner, Wiesinger - Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann - Goiginger, Klauss (101. Tetteh), Joao Victor (97. Frieser). 
Rapid: Strebinger - Müldür, Sonnleitner, Hofmann, Auer - Grahovac, D. Ljubicic (65. Knasmüllner, 90. Barac) - Murg, Schwab, Schobesberger (105. Potzmann)- Badji (82. Pavlovic).