Sexismus-Aufreger bei Rapid: "Hat im Stadion nichts verloren"
Rapid hat am Sonntag in der Bundesliga die Chance auf ein Spiel mit Final-Charakter ausgelassen. Bei einem Heimsieg über den TSV Hartberg wären die Hütteldorfer mit drei Punkten Rückstand auf Red Bull Salzburg in das Mittwoch-Spiel im Allianz Stadion gegen den Spitzenreiter gegangen.
Das Heim-0:1 gegen die Steirer ließ jedoch den Rückstand der Wiener auf Platz eins drei Runden vor Schluss auf sechs Zähler anwachsen, zudem haben die "Bullen" die deutlich bessere Tordifferenz. Und abseits des Platzes sorgte der Klub, beziehungsweise ein Teil seiner Fans auch für Negativ-Schlagzeilen (der KURIER berichtete).
Bei der "Block West"-Tribüne im Allianz Stadion wurde am Sonntag rund drei Stunden vor dem Beginn des Geisterspiels gegen Hartberg ein Transparent mit frauenfeindlichem Inhalt angebracht, das schließlich etwa 15 Minuten vor Anpfiff abgehängt wurde.
Peschek: "Sehe keinen Skandal"
Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek unternahm nach dem Match den Versuch einer Rechtfertigung für die Botschaft der organisierten Fanszene. "Demokratie und Meinungsfreiheit enden nicht an den Stadiontoren, daher ist es grundsätzlich so, dass Transparente zugelassen werden, so sie nicht strafrechtlich relevant sind", sagte Peschek im Sky-Interview und meinte außerdem mit Hinweis auf die Entfernung des Spruchbandes: "Ich sehe keinen Skandal. Das Thema wurde noch vor Spielbeginn gelöst."
Ähnlich äußerte sich Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic. "Das ist nicht in unserem Sinne, aber strafrechtlich nicht verfolgbar. Aber es ist natürlich eine sehr derbe Metapher. Weder Sexismus noch Homophobie oder Rechtsradikalismus ist zu tolerieren. Das entspricht nicht unserem Leitbild, wir distanzieren uns davon."
Auch Trainer Dietmar Kühbauer gab seine Meinung zu dieser Angelegenheit ab. Er fand dabei relativ klare Worte: "Dieses Transparent hat definitiv nichts verloren in einem Fußballstadion. Ich kann diese Aktion nicht verstehen. So leid es mir für die Rapid-Fans tut, aber glaub nicht, dass das das Beste ist, dass man mit diesen Worten etwas beschreibt."