Sechste Bilanz einer Trennung: Salzburg verschenkt erste Chance
Der KURIER lässt auch die sechste Runde der Meister- und der Qualifikationsgruppe Revue passieren ...
+ Salzburger Leihspieler: Sekou Koita war schon bei der unglücklichen 1:3-Niederlage des WAC am Mittwoch in der Red-Bull-Arena der überragende Wolfsberger. Am Sonntag konnte der 19-jährige Stürmer aus dem Mali erneut an seine starke Vorstellung anschließen. Immer wieder brachte er die wacklige Abwehr des Fast-Meisters ins Wanken und war auch ohne eigenes Tor maßgeblich daran beteiligt, dass am Sonntag eine lange Serie endete: Der WAC feierte nach 16 sieglosen Spielen einen Erfolg gegen Red Bull.
+ Linzer Renaissance: Nach vier Spielen ohne Sieg und dem Erfolg des WAC gegen Salzburg stand der LASK bei Sturm Graz unter großem Druck. Bis zur Pause hielt der Tabellenzweite diesem nicht stand, lag mit 1:2 im Rückstand. Doch nach der Pause kam es zur Wende: Der LASK gewann noch mit 3:2 und festigte den Platz hinter Salzburg. „Ich muss den Spielern ein riesiges Kompliment machen, dass sie so zurückgekommen sind. Es war eine schwierige Situation“, meinte Trainer Oliver Glasner im TV-Sender Sky.
+ Innsbrucker Antwort: Wie reagiert man auf eine 0:4-Heimniederlage? Man gewinnt vier Tage später auswärts gegen den selben Gegner mit 4:1. Geschafft hat dies Wacker Innsbruck in der Qualifikationsgruppe gegen Altach. "Wir haben bewiesen, dass wir nicht tot sind, an uns glauben und weitermachen", meinte Trainer Thomas Grumser, der nach der Negativserie der letzten Wochen schon ziemlich in der Kritik stand.
+ Hartberger Geist: Zwei Siege, ein Remis, nur eine Niederlage und zumindest immer zwei Tore erzielt - egal, wie die Saison für den Aufsteiger endet, gegen Rapid wird die Bundesliga-Bilanz dank des 4:3-Auswärtssieges am Samstag auf jeden Fall positiv sein. Natürlich wurde der Überraschungssieg durch die eine oder andere umstrittene Schiedsrichterentscheidung begünstigt, die auch anders ausfallen hätte können. Florian Flecker war das egal: "Es war ein schmutziger Sieg, aber den haben wir gebraucht", meinte der Hartberger Spieler.
- Salzburger Auftritt: Schon beim Hinspiel gegen den WAC bettelte der Fast-Meister um eine Niederlage. Erst eine Energieleistung in der Schlussphase brachte noch einen Sieg. Diese gelang in Wolfsberg nicht. Salzburg verlor verdient mit 1:2 und vergab den ersten Matchball auf den sechsten Meistertitel in Folge. "Die Basics des Fußballs hat der WAC heute deutlich besser gemacht als wir und deswegen haben wir das Spiel verloren“, resümierte Trainer Marco Rose.
- Kühbauers Prognose: "Murgi kriegt sicher keine Rote Karte - das gibt's gar nicht. Höchstens, wenn er mich auf der Trainerbank umgrätscht, aber selbst dann gibt es keine Rote Karte", scherzte der Rapid-Trainer vor der Partie gegen Hartberg. Sein momentan bester Spieler belehrte Didi Kühbauer eines Besseren. Kurz nach seiner Einwechslung ließ sich Thomas Murg zu einem Foul hinreißen, das schon "dunkelorange" (O-Ton Sky-Experte Anton Pfeiffer) war. Für dieses sah er die Gelbe Karte, quittierte die Verwarnung mit zwei Mal Daumen hoch für den Schiedsrichter, der ihm deshalb konsequenterweise noch eine Gelbe Karte, die zu einer Roten Karte führte, zeigte.
- Admiras Einstellung: Eigentlich starteten die Südstädter in der sechste Runde der Qualifikationsgruppe in einer angenehmen Position, punktemäßig ziemlich weit weg vom letzten Platz. Doch was 45 Minuten in Mattersburg gezeigt wurde, hatte wenig mit Bundesliga-Fußball zu zu, da wurde wie ein Absteiger gespielt. Die Admiraner hatten nur ein Glück: Sie lagen nur 0:1 zurück - ein Rückstand, den sie mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte auch wettmachen konnten. Doch weil die Nachzügler Hartberg und Innsbruck gewinnen konnten, ist der Tabellenzehnte trotzdem der Verlierer der Runde im Abstiegskampf.
- Siebenhandls Fehler: Es war nicht die englische Woche der Torhüter. Nach Rene Swete (Hartberg) und Richard Strebinger (Rapid) leistete sich auch der Sturm-Keeper im Spiel gegen den LASK einen Fauxpas. Sein Fehler führte zum 2:2 und brachte die bis dahin ungefährlichen Linzer zurück ins Spiel. Siebenhandl nahm es locker: "Einmal hält man die Bälle, einmal greift man daneben. Das ist einfach so", meinte der Torhüter.