Schützenfest: Der Salzburger Express überrollte St. Pölten
Wie erwartet noch ohne Max Wöber war Tabellenführer Salzburg in St. Pölten angetreten. Trainer Jesse Marsch ließ dafür mit Rasmus Kristensen den anderen Neuzugang erstmals in einem Pflichtspiel beginnen – als Rechtsverteidiger im erwarteten 4-2-2-2. Unerwartet war hingegen die Systemumstellung beim SKN: Der ehemalige Red-Bull-Akademie-Trainer Alexander Schmidt bot sein Team ebenfalls in einem 4-2-2-2 auf.
Schon nach ein paar Sekunden hätte das Spiel den erwarteten Verlauf nehmen können. Salzburg-Torjäger Håland kam im Strafraum zum Abschluss, schoss jedoch neben das Tor. Aber danach lief die Partie zunächst anders als erwartet.
Salzburg hatte Probleme. Dass ihnen ihr Spiegelbild gegenüberstand, behagte den Meisterkickern irgendwie nicht. Der SKN war die bessere Mannschaft. Und eine Führung wäre in Ordnung gegangen. Der flinke Balic, mit dem die Red-Bull-Abwehr so ihre liebe Not hatte, hatte das 1:0 vor den Beinen. Seinen Schlenzer konnte Keeper Stankovic aber spektakulär abwehren (15.).
Hin und Her
Erst danach fanden die Salzburger zurück ins Spiel. Es entwickelte sich nun ein spektakuläres Hin und Her. Beide Teams kamen mehrmals der Führung nahe. Es blieb dem bisher auffälligsten Spieler dieser Saison vorbehalten, die Gäste in Führung zu bringen: Håland ließ sich seine dritte Chance nicht entgehen (30.).
- 7 Tore: Shon Weissmann (WAC).
- 6 Tore: Erling Haaland (Salzburg).
- 3 Tore: Zlatko Dedic (WSG Tirol), Taxiarchis Fountas (Rapid), Takumi Minamino (Salzburg), Christoph Monschein (Austria), Dario Tadic (Hartberg).
- 2 Tore: Alexander Grünwald (Austria), Jakob Jantscher (Sturm), Anderson Niangbo (WAC), Masaya Okugawa (Salzburg), Martin Pusic (Mattersburg).
Salzburg setzte nach: Hwang, der den ersten Treffer mustergültig vorbereitet hatte, enteilte der SKN-Abwehr, umkurvte Keeper Riegler und erhöhte auf 2:0. Luan kam zu spät (38.).
Der Brasilianer, der Red-Bull-Vergangenheit hat, musste kurz danach vom Platz. Schmidt brachte Stürmer Gartler für den Innenverteidiger, Balic, bis dahin der beste SKN-Offensivspieler wurde in die Abwehr zurückbeordert. Diese Umstellung sollte zum Rohrkrepierer werden.
Zwar hätte die Partie noch einmal spannend werden können, hätten sich Ljubicic und Gartler kurz nach Wiederanpfiff in aussichtsreicher Position nicht behindert (46.). Vier Minuten später war dann aber alles entschieden: Håland sorgte mit seinem sechsten Saisontor per Kopf für das 3:0 (50.).
Der SKN zerfiel nun in alle Einzelteile. Minamino erhöhte nach mustergültiger Vorarbeit von Håland auf 4:0 (53.), Ulmer stellte Sekunden danach auf 5:0 (55.).
St. Pölten blieb an diesem Tag nichts erspart: Der kurz zuvor eingewechselte Schütz musste nach einer Attacke an Szoboszlai vom Feld. Rot war aber wohl eine zu harte Entscheidung (57.).
In Unterzahl kassierten die noch immer sieglosen Niederösterreicher dann allerdings nur noch einen Treffer: Der für Håland eingewechselte Koita stellte den 6:0-Endstand her (69.).