Sport/Fußball

Salzburgs Millionen-Deal als winterlicher Transferhöhepunkt

Mit der Verpflichtung von Noah Okafor hat Fußball-Serienmeister Salzburg die große Schlagzeile des Winter-Transferfensters geschrieben, das sich am (heutigen) Donnerstag um 17.00 Uhr schloss. Der 19-jährige Flügelstürmer vom FC Basel ist mit einer kolportierten Ablösesumme von 11,2 Millionen Euro der teuerste Zugang der Bundesligageschichte.

Nach den prestigereichen, aber auch einträglichen Abgängen von Erling Haaland zu Dortmund und Takumi Minaminos zu Liverpool ist Okafors Transfer freilich mehr als "gedeckt". Die Summe, die Salzburg für den Schweizer lockermachte, übertrifft jedenfalls leicht die finanziellen Winter-Anstrengungen aller übrigen Klubs. Der zweite "Neue" bei den "Bullen" ist Stürmer Mergim Berisha, der zuletzt an Altach verliehen war. Mit dem in der laufenden Saison nur selten gefragten Innenverteidiger Marin Pongracic (VfL Wolfsburg) gab es einen "echten" Abgang, weitere Akteure wie Smail Prevljak wurden traditionsgemäß verliehen.

LASK mit weiterer Offensivkraft

Herausforderer LASK, der ebenfalls noch in der Europa League vertreten ist, setzt im Prinzip auf seine erfolgreiche Truppe, holte sich mit St. Pöltens Husein Balic aber noch weitere Offensivkraft. Nennenswerte Abgänge müssen die Oberösterreicher nicht verkraften: Routinier Emanuel Pogatetz spielte nur noch selten, Yusuf Otubanjo fast nie. Ähnlich zurückhaltend agierte Rapid, das allerdings wenige Stunden vor Ablauf der Transferfrist mit dem 21-jährigen slowenischen U21-Teamkicker Dejan Petrovic einen interessanten Neuzugang präsentierte. Der zentrale Mittelfeldkicker könnte als Ersatz für Dejan Ljubicic fungieren, der vor einem Wechsel zu Chicago Fire in die MLS steht. Zweiter Neuer nach dem Abgang des gescheiterten Aliou Badji ist Stürmer Ercan Kara von Zweitligist Horn.

Wesentlich turbulenter verliefen die vergangenen Wochen beim WAC. Mit Ferdinand Feldhofer präsentierten die Kärntner nicht nur eine Dauerlösung für den nach England gegangenen Gerhard Struber. Letzterer machte seinem Ex-Club auch die Stammkräfte Marcel Ritzmaier und Michael Sollbauer in Richtung Barnsley abspenstig. Zudem musste man den treffsicheren Leih-Stürmer Anderson Niangbo an Salzburg "retournieren", von dort wurde der Ivorer zum belgischen Erstligisten Gent verkauft. Ersatz für die WAC-Offensive kam mit dem vereinslosen Senegalesen Cheikhou Dieng (Ex-Wacker-Innsbruck und -St.-Pölten), darüber hinaus lieh der WAC bei Europa-League-Gegner Basaksehir den serbischen Mittelfeldmann Milos Jojic und den portugiesischen Innenverteidiger Miguel Vieira aus.

Leise Töne von der Austria

Erst in den vergangenen Tagen präsentierte Sturm Graz zwei Neuzugänge. Mit Stürmer Kevin Friesenbichler (VfL Osnabrück) und Verteidiger Lukas Jäger (1. FC Nürnberg) setzen die "Blackys" auf Bundesliga erfahrene Akteure. Dafür gaben die Grazer u.a. Fabian Koch (WSG Tirol), Markus Pink (Admira) und Michael Lema ab. Letzter ist leihweise der einzige Winterzugang der TSV Hartberg, die mit Tino-Sven Susic (BIH) und Patrick Obermüller (SV Ried) zwei Männer aus der zweiten Reihe abgab.

Leise trat wie angekündigt auch die Wiener Austria auf. Die Favoritner, die mit dem Verkauf von Tarkan Serbest an Kasimpasa eine kolportierte Einnahme im sechsstelligen Euro-Bereich verbuchten und den israelischen Stürmer Alon Turgeman an Wisla Krakau verliehen, holten lediglich auf Leihbasis Andreas Poulsen von Borussia Mönchengladbach. Vom dänischen U21-Teamspieler erhoffen sich die "Veilchen" Stabilität auf der linken Abwehrseite, Sportdirektor Peter Stöger bezeichnete Leihgeschäfte zudem als zukunftsträchtiges Modell für seinen Klub.

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Im sogenannten Tabellenkeller sorgten die Admira und Schlusslicht Wattens für Aufsehen. Die WSG will sich mit dem 37-jährigen ÖFB-Ex-Teamstürmer Stefan Maierhofer vor dem Abstieg retten, auch Ex-Rapidler Thanos Petsos ist neu an Bord. Der Coup der Südstädter lautet Felix Magath. Der deutsche Trainer-Altmeister agiert ab sofort als "Taktgeber" von Flyeralarm Global Soccer, der Achse aus der Admira und den Würzburger Kickers. Auch am Spielersektor blieb man nicht untätig, holte Stürmer Markus Pink (Sturm Graz) und lieh Lieferings Mittelfeldmann Kim Jung-min.

St. Pölten nach der Transfersperre

Hohe Betriebsamkeit herrschte bei St. Pölten und Altach. Die Vorarlberger verabschiedeten fünf Kicker, darunter Mergim Berisha, angelten sich aber eine Mischung aus gestandenen Kickern und hoffnungsvollen Talenten. Während der Schweizer Mittelfeldmann Alain Wiss sowie der deutsche Offensivspieler Berkay Dabanli 29 sind, zählen ÖFB-Nachwuchsteamspieler Ogulcan Bekar und der von Mönchengladbach ausgeliehene Paraguayer Julio Villalba erst 19 bzw. 21 Lenze.

Am intensivsten rotierte nach dem Ende der von der FIFA verhängten Sperre das Transferkarussell aber in St. Pölten. Sechs Abgängen stehen acht Neuverpflichtungen gegenüber, u.a. kamen Ex-Salzburger Stefan Stangl, Michael Schimpelsberger und mit Cory Burke auf Leihbasis ein Stürmer von Philadelphia Union aus der MLS. Allerdings verlor man mit Husein Balic (LASK), Rene Gartler (Juniors OÖ) und Roope Riski (Helsinki) auch Qualität und Erfahrung.

Am ruhigsten ließ es "Abstiegsspezialist" Mattersburg angehen, der bis Donnerstagmittag keinen einzigen Zugang vermeldet hatte. Lediglich der zuletzt nicht mehr gefragte Verteidiger Raffael Behounek wurde an Zweitligist Wacker Innsbruck abgegeben.