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Rücktritt: Austria-Präsident Hensel stellt Amt zur Verfügung

Gleich zu Beginn der Generalversammlung der Wiener Austria wurde am Mittwoch das Rätsel der letzten Tage gelöst: Frank Hensel tritt als Präsident der Violetten zurück.

Er hielt eine Rede und erhielt danach Applaus von den Mitgliedern. Bis Juni wird er das Amt noch ausführen, in der neuen Saison soll sein Nachfolger übernehmen.

Der Deutsche war in den vergangenen Wochen und Monaten heftig in die Kritik geraten, wollte sich ursprünglich sogar einer Kampfabstimmung stellen. Eine Gruppe von Austria-Mitgliedern wollte umgekehrt einen Antrag auf Rücktritt stellen, dem kam Hensel zuvor und zieht den Rückzug vor - jene Variante, bei der alle das Gesicht wahren können.

Bei einer Kampfabstimmung hätte Hensel eine Zweidrittel-Mehrheit der 183 Anwesenden benötigt.

Der ehemalige REWE-Chef bleibt noch in seinem Amt bis eine Entscheidung über den Lizenzerhalt (bis Ende Mai spätestens) gefallen ist. Bei der kommenden Generalversammlung wird dann sein Nachfolger gewählt.

„Ich habe mich entschlossen, mein Amt zur Verfügung zu stellen. Die Austria steht immer über allem Persönlichen und braucht für den Weg zu einer weiteren Stabilisierung eine geeinte Führung, hinter der der Großteil der ordentlichen Mitglieder steht. Dieses Gefühl hatte ich bei meiner Person nicht mehr.“

 

Neuer Verwaltungsrat

Nach der Hensel-Rede kamen die neuen Mitglieder des Verwaltungsrates zu Wort. Jeder einzelne bzw. jede einzelne stellte sich dabei ein paar Minuten lang vor und schilderte seinen Austria-Bezug. Michael Wagner hätte wohl stundenlang reden können, hatte er doch seine Austria-Karriere als kleiner Bub im Nachwuchs der Violetten begonnen.

Diese Form der Vorstellung hat es bei einer Generalversammlung der Austria schon lange nicht gegeben.

Am Ende wurde der Verwaltungsrat mit 174:9 Stimmen gewählt, Robert Zadrazil als Vorsitzender bestätigt. Sein neuer Stellvertreter ist Kurt Gollowitzer.