Sport/Fußball

Regenbogen-Arena: Ungarns Ministerpräsident sagt EM-Besuch ab

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban soll seine Reise zum EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn am Mittwoch abgesagt haben. Offizielle Informationen dazu lagen zunächst nicht vor.

Vor dem abschließenden Gruppenspiel hatte es heftige Debatten über das UEFA-Verbot für eine Beleuchtung der Münchner EM-Arena in Regenbogenfarben gegeben. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte einen Antrag von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter abgelehnt.

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Sie sei "aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation. Angesichts des politischen Kontextes dieser speziellen Anfrage - eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen Parlaments abzielt - muss die UEFA diese Anfrage ablehnen", teilte sie mit.

Hintergrund des geplanten Protestes ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Orban.

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Zahlreiche Politiker und Sportler sowie DFB-Teamchef Joachim Löw hatten sich für die Regenbogenbeleuchtung ausgesprochen. Der 61-Jährige hätte sich "persönlich sehr gefreut", da für ihn bei aller Symbolik wichtig sei, "dass diese Werte auch gelebt werden".

Selbiges gilt für den DFB-Rückkehrer Mats Hummels, der ein "absoluter Freund davon" sei, wenn man "Botschaften dieser Art in die Welt sendet."

Manuel Neuer, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, hatte bereits in den ersten zwei EM-Spielen gegen Frankreich und Portugal, eine Binde in Regenbogenfarben getragen. Nachdem die UEFA in erster Instanz gegen den DFB und Neuer ermittelt haben, entschied sich die Europäische Fußball-Union dafür den Fall "als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für good cause" zu werten. 

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