Salzburg zieht Reißleine: Neuer Sportchef aus Deutschland
Von Peter Gutmayer
In der Liga fünf Spiele sieglos und 14 Punkte hinter Leader Sturm Siebenter, die Top-6 sind in Gefahr. In der Champions League zuletzt das 0:5-Debakel in Leverkusen. Es war zu erwarten, dass die Klub-Bosse da nicht mehr lange tatenlos zusehen. Jetzt wurde gehandelt. Rouven Schröder wird Geschäftsführer Sport bei Salzburg (Vertrag bis Ende 2028), soll den Klub aus der schlimmsten Krise seit dem Red-Bull-Einstieg führen.
Der 49-jährige Deutsche kommt von RB Leipzig. Kurios: Leipzig steckt aktuell selbst in der Krise, am Samstag gab es ein 1:5 gegen Wolfsburg. Schröders Wechsel soll schon davor fixiert worden sein, die Ablöse soll im sechsstelligen Bereich liegen. Schröder, der auch schon bei Bremen, Mainz und Schalke tätig war, freut sich auf seine neue Aufgabe: „Ich möchte mir zunächst alles genau ansehen, um das Team kennenzulernen. Gleichzeitig möchte ich hier mit allen gemeinsam alles daransetzen, für eine baldige Trendumkehr zu sorgen und auch die langfristige sportliche Entwicklung voranzutreiben.“
Salzburg hat die Position des Geschäftsführers Sport neu geschaffen. „Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass diese strukturelle Veränderung für die Zukunft unseres Klubs eine große Chance ist“, erklärt Geschäftsführer Stephan Reiter. Schröders Motivation, den Verein zu wechseln, soll aber auch darin liegen, dass er wieder in der ersten Reihe arbeiten will. In Leipzig war er „nur“ Sportdirektor, im Sommer ist ihm mit Marcel Schäfer ein Geschäftsführer vor die Nase gesetzt worden. Ebenfalls im Sommer entstand der Kontakt zu Salzburg. Beim EM-Spiel Österreich gegen die Türkei in Leipzig gab es erste Gespräche. Vor zwei Wochen folgte die konkrete Anfrage.
Salzburgs bisheriger Sportdirektor Bernhard Seonbuchner soll Schröder zunächst noch unterstützen, wird danach in die Red-Bull-Akademie zurückgehen. Eine Degradierung, er hat es nicht geschafft, die Fußstapfen von Vorgänger Christoph Freund auszufüllen. Ob das die einzige personelle Konsequenz der Salzburger Krise bleibt, muss man abwarten. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Köpfe rollen. Auch Trainer Pep Lijnders sitzt längst nicht mehr fest im Sattel.