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Real Madrid vs. Manchester City: Alles offen nach dem 1:1

99 Siege hat Pep Guardiola als Trainer in der Champions League gefeiert. Auf seinen Jubiläumserfolg muss der Starcoach von Manchester City zumindest noch eine Woche warten. Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League musste die so hoch gehandelte Elf des Katalanen sogar einem Rückstand nachlaufen. Das 1:1 bei Real Madrid lässt alles offen für das Rückspiel in Manchester am nächsten Mittwoch.

Die Charakteristik der Partie war ganz so, wie man sie erwartet hatte. Die Gäste aus England suchten über den Ballbesitz Dominanz und hatten zunächst gefühlt immer den Ball – in Zahlen waren es 72 Prozent in den ersten 25 Minuten. Real hatte sich darauf gut eingestellt und versuchte zunächst, die Anfangsphase sicher zu überstehen. Mit Erfolg. Zwar prüften Kevin De Bruyne (8.), Rodri (14.) und zweimal Erling Haaland (15., 16.) Thibaut Courtois. Die Halbchancen und Weitschüsse der Gäste waren für den Real-Goalie aber bestenfalls ein zweites Aufwärmprogramm.

Den vier gehaltenen Schüssen des belgischen Goalies stand kein einziger auf der Gegenseite gegenüber. Ederson im Tor von ManCity hatte den Ball in der ersten halben Stunde nur am Fuß aber nie in der Hand.

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Die Führung

Dieses Gefühl sollte der Brasilianer erst nach 36 Minuten kennenlernen – und zwar, als er die Kugel aus dem Netz hinter sich holen musste. Beim ersten realen Vorstoß hatte es gleich hinter Ederson eingeschlagen. Und so war es passiert: Der jüngste Real-Profi Eduardo Camavinga (20) spielte mit Luka Modric (37) – dem ältesten – einen Doppelpass noch in der eigenen Hälfte. Der Franzose war auf und davon und fand Vinicius Junior, der aus 25 Metern nicht exakt platziert aber doch unhaltbar ins linke Eck traf – 1:0, der erste Schuss der Gastgeber war ein Volltreffer.

Es folgten die ersten Scharmützel auf dem Platz zwischen Dani Carvajal und Jack Grealish. Real hatte ManCity nun dort, wo sie ihren so hoch eingeschätzten Gegner haben wollten: Unter Druck.

Nach Seitenwechsel wurde Karim Benzema erstmals vorstellig bei Ederson (50.) und es sollte der Startschuss sein zu einer durchaus lebhafteren zweiten Hälfte. Real hatte an Sicherheit gewonnen und tat nun mehr fürs Spiel.

Ein gutes Gefühl, das beim Jüngsten auf dem Platz ein gefährliches, nämlich Leichtsinn, hervorrufen sollte. Camavinga gewann den Ball am eigenen Strafraum, sein viel zu riskanter Pass ins Zentrum landete direkt beim Gegner. Ilkay Gündogan legte ab für De Bruyne, der Belgier ließ Landsmann Courtois aus 20 Metern keine Chance – der Ausgleich (67.).

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Dass das Tor der Gäste von außerhalb des Strafraums fiel war keine Überraschung angesichts der starken Defensivleistung der Gastgeber. David Alaba dirigierte die Real-Abwehr mit viel Übersicht, Kollege Antonio Rüdiger folgte Superstar Erling Haaland auf Schritt und Tritt. Der Norweger konnte seine Stärken im Strafraum bei seinem ersten Auftritt im Estadio Santiago Bernabeu überhaupt nicht zur Geltung kommen lassen.

Und so war Real am Ende dem Sieg sogar näher. Alaba schoss einen Freistoß übers Tor,  Joker Aurélien Tchouameni brachte Ederson per Weitschuss in Verlegenheit. Einen Kopfball von Benzema hielt der Brasilianer souverän. Es blieb beim 1:1 – beim Wiedersehen in einer Woche sind beide Teams gefordert.