Rapid kombiniert sich zu einem verdienten Heimsieg über Klagenfurt
Von Alexander Huber
Die siebente Partie in nur 21 Tagen erforderte einen Kraftakt. Aber auch das Rausquetschen der letzten Reserven vor der Länderspielpause kann ansehnlich sein. Wenn so schöne Tore herausgespielt werden wie von Rapid im bereits 25. Saisonspiel.
Mit dem 2:0 gegen Klagenfurt wurden erstmals seit 2009 sechs der ersten sieben Heimspiele gewonnen – der Trainer hieß damals Peter Pacult. Als Experte für CANAL+ hatte der Klagenfurt-Trainer noch darauf gesetzt, dass Dion Beljo und Bendeguz Bolla nach den Auswechslungen beim 3:0 gegen Petrocub in Hütteldorf wieder einlaufen werden. Doch die beiden Schlüsselspieler mussten angeschlagen passen.
Während Noah Bischof als Ersatz im Sturm logisch war, verteidigte rechts hinten überraschend Jakob Schöller. Der 18-jährige Innenverteidiger hatte vor dem Liga-Startelfdebüt auch bei der Admira nie diese Rolle bekleidet. Schöller konnte überzeugen.
System wie 2008
Erwartbar war hingegen der Sprung von Dennis Kaygin in die Startelf, als Ersatz für den gesperrten Mamadou Sangare. Der deutsche U-19-Teamspieler, der nun erstmals in die U-20 der Türkei eingeladen wird, legte seine Rolle wesentlich offensiver an: Trainer Robert Klauß wechselte mit Kaygin sein 4-2-2-2 auf ein 4-1-3-2 – kurioserweise war das Pacults Meistersystem von 2008.
Bischof (2.) und Matthias Seidl (5.) hatten die ersten Chancen. Ein perfekter Spielzug nach elf Minuten brachte die Führung. Bischof verlängerte per Kopf, auch Louis Schaub bewies Köpfchen und Guido Burgstaller vollendete das Traumtor mit einem Volley zum 1:0 (11.).
Schön herausgespielt war auch das 2:0. Der agile Bischof hatte Burgstaller eingesetzt und der nimmermüde 35-Jährige legte für Louis Schaub quer. Aus nur drei Metern konnte der Rückkehrer zum ersten Ligator seit April 2018 einschieben (23.).
Die 15.700 Fans staunten, wie flüssig der Ball trotz der vielen erzwungenen Umstellungen lief. Pacult war hingegen richtig sauer, dass die Zweikampfstärke nicht gezeigt werden konnte, weil die Gäste nur nachliefen. Bereits nach 33 Minuten musste Solomon Bonnah rechts Simon Straudi Platz machen. Der Joker hatte mit einem Volley nach 42 Minuten die erste und einzige Chance in Hälfte eins für die Kärntner.
Spari rettet doppelt
Die stark eingesetzte Fußspitze von Simon Spari verhinderte knapp vor dem Pausenpfiff gegen Burgstaller das nahe 0:3. Auch nach Wiederbeginn musste der Goalie gleich in höchster Not retten – gegen Seidl (47.).
Mit nun viel mehr Aggressivität und Rapid-Leihgabe Philipp Wydra als Joker wollten die Klagenfurter zurück ins Spiel kommen (61.).
Stefan Ebner, der für Sky erstmals mit einer „Ref-Cam“ ausgerüstet worden war, bekam mehr zu tun. Er zeigte hautnah für die TV-Kunden, wie ein Schiedsrichter das Spiel erlebt.
Nach 68 Minuten zeigte Ben Bobzien erstmals seine Schnelligkeit, schoss aber vorbei. So wie gleich danach auch Wydra.
Joker stechen nicht
Im Finish machte sich das harte Rapid-Programm doch bemerkbar. Mit der Müdigkeit stieg die Fehlerquote.
Klagenfurt machte auf, aber ohne Idee. Und die Joker Tobias Hedl sowie Christoph Lang vergaben mit einem Dutzend Chancen noch einen möglichen Kantersieg.