Rapid besiegt Salzburg und sorgt für ein Spektakel
Von Alexander Huber
21.500 Fans und Teamchef Ralf Rangnick wurde ein echtes Top-Spiel geboten. 2012, zu Beginn der Ära Rangnick in Salzburg, waren Rapid zuletzt zwei Siege in Folge gegen die Bullen gelungen.
Am Sonntag ist das mit einem Spektakel wieder passiert: Auf das 2:0 vom Frühjahr folgte ein mitreißender 3:2-Sieg von Rapid.
Gegen die Roten Bullen wurde der körperlich rote Bereich erkundet: Lediglich Schaub rotierte nach dem intensiven 2:2 gegen Braga in die Startelf. Nach 29 Minuten verletzte sich Dauersprinter Burgstaller am Oberschenkel. Beljo kam neben Jansson als zweite Spitze, aber auch der letzte gelernte Stürmer verletzte sich (56.).
Kein Ö-Topf mehr bei Rapid
Die Ersatzbank war davor schon ein Aufreger: Neuzugang Börkeeiet saß ebenso wie Kaygin auf der Bank. Damit hatte Rapid 20 Jahre nach der Gründung des Ö-Topfes erstmals nicht zwölf Österreicher im 18-Mann-Matchkader. Abgerechnet wird nach jedem Saisondrittel, auf rund 300.000 Euro aus dem Ö-Topf fürs erste Drittel wird somit verzichtet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Rapid nach Runde 11 noch einmal umdenkt, ist minimal. Eher kommt nach dieser strategischen Entscheidung noch ein weiterer Legionär als Offensiv-Alternative.
Salzburg startet furios
Auf dem Feld hatte Salzburg einen perfekten Start: Schaub vertändelte fahrlässig den Ball, Gloukh passte und Dorgeles Nene war schneller am Ball als Auer – 0:1 (5.).
Erst spät konnten sich die Hausherren aus dem intensiven Pressing lösen. Über Raux-Yao und Seidl wurde Jansson freigespielt. Der Schwede war zu schnell für die Defensive und vollendete souverän – 1:1 (19.).
Plötzlich war Rapid am Drücker, Burgstaller vergab eine Top-Chance, Sangare unterstrich (nicht nur) mit einem Doppelgurkerl, dass er von seinem Ex-Verein doch eine Chance bekommen hätte sollen. Jansson und Beljo scheiterten noch an Blaswich, gegen Jonas Auer war der Goalie machtlos. Der Linksverteidiger bewarb sich mit einem perfekten Volley vom Strafraumeck für das „Tor des Jahres“ – 2:1 (37.).
Das Spektakel ging weiter, Ratkov köpfelte an die Latte. Rapid nahm bei einem Freistoß zu viel Risiko und kassierte Sekunden vor der Pause aus einem Konter das 2:2 durch Petar Ratkov (45.+2).
Bärenstarker Jansson
Als Kaygin Beljo ersetzen musste, sah es offensiv dünn aus. Doch auch Jansson hatte Lust auf ein „Tor des Jahres“. Auf einen Grgic-Pass folgte ein sensationelles Solo über 70 Meter – 3:2 (60.).
Im Finish vergaben Raux-Yao und Kaygin (aus 4 Metern!) da, Baidoo dort. Auch Jansson gab w. o., eine Fünferkette sollte den Sieg retten. Einen Handelfer für Salzburg kassierte der VAR zurecht (89.). Das war’s.