Rapid: Nach dem frühen Jubel ist man wieder tief betrübt
Von Alexander Huber
„Bei Rapid kann alles passieren. Es ist immer emotional, und es geht sehr schnell.“
Zoran Barisic hat beinahe die Hälfte seines 53-jährigen Lebens in Hütteldorf verbracht und weiß deswegen um die Befindlichkeiten in und rund um den Verein bestens Bescheid.
Wie eine Hochschaubahn
Aktuell zeigt sich der manisch-depressive Charakter des SK Rapid besonders stark.
Nur acht Tage, nachdem ein gelungener Saisonstart und das 4:0 gegen Altach gefeiert wurden, geht die kleine Fußballwelt in Grün wieder unter. Ausgereicht haben dafür ein 0:0 gegen Debrecen und das 0:1 gegen Hartberg.
Es wartet eine Woche der Schnittpartien. Am Donnerstag geht es in Ungarn um den Aufstieg ins Play-off der Conference League, am Sonntag bei BW Linz um die Rehabilitierung in der Bundesliga.
Problem hinter Stammelf
Ein noch größeres Problem, als es Barisic vermutet hatte, ist der Leistungsabfall hinter der Stammelf. „Ich wollte Frische bringen“, sagt der Trainer, dabei ist aber gegen die Hartberger – die sich in allen drei Runden als Top-6-Anwärter präsentierten – der Spielfluss verloren gegangen.
Von den fünf Neuen war Strunz auffallend schwach, Moormann verschuldete das Gegentor.
Ob alle Schlüsselkräfte in Debrecen wieder bei 100 Prozent sein werden, ist angesichts des grassierenden Sommergrippe-Virus aber fraglich. Barisic bestätigt, dass gegen Hartberg „Spieler geschwächt ins Spiel gegangen sind“, will abseits der krank Ausgefallenen (Grüll, Grgic, Kaygin und Bajlicz) aber keine Namen nennen.
Ende der Woche wird das Stimmungsbarometer neu justiert.
Von „Passt wieder“ bis „absolute Katastrophe“ kann Rapid weiterhin alles bieten.