Rapid-Finanzchef Raphael Landthaler wird Bundesliga-Vorstand
Von Alexander Huber
Die Bundesliga hat eine wichtige Personalentscheidung getroffen: Laut KURIER-Informationen wird Raphael Landthaler ab 1. Februar der zweite Liga-Vorstand neben Christian Ebenbauer.
Der Top-Job ist frei geworden, weil sich Reinhard Herovits im Herbst zurückgezogen hat. Landthaler galt als Wunschkandidat, da der 44-Jährige Erfahrungen auf mehreren Ebenen einbringen kann. Der St. Pöltner hat 2000 den SKN als Fünftligist mitgegründet und bis in die Ostliga weiterentwickelt, arbeitete seit 2010 ein Jahrzehnt für Rapid und vertrat bei der Vereinigung der europäischen Klubs ECA zuletzt die Interessen der Hütteldorfer bei der Gestaltung der ab 2021 geplanten „Europa League 2“.
Kein Vertrauen in St. Pölten
Landthaler wird damit kurioserweise der Vorstand jener Organisation, die ihm in seiner Heimat nicht zugetraut worden war: 2006 erklärte Ex-Teamspieler und SKN-Berater Toni Pfeffer, dass Landthaler beim angestrebten Aufstieg von St. Pölten in die 2.Liga nicht eingeplant wäre, weil der Geschäftsführer "nicht bundesligatauglich" sei. Der Experte für die Besteuerung von Fußballern verließ deswegen den SKN, beendete sein Studium und begann als Freelancer bei Rapid. Mit Pfeffer folgte später eine Aussprache.
Rapid verliert mit Landthaler einen erfolgreichen Finanzchef, der auch für die Organisationsentwicklung verantwortlich war. In Zusammenarbeit mit dem Finanzreferenten Martin Bruckner (nunmehr Präsident) hat Landthaler die Ausgliederung der Rapid GesmbH und den Stadionbau durchgerechnet.
Allianz mit Bruckner
Intern bildeten Bruckner und Landthaler öfters eine Allianz gegen Pläne von Ex-Sportdirektor Fredy Bickel, die von "den Zahlenmenschen" als zu kostspielig eingestuft wurden.
Der Abschied Landthalers hat nichts mit der Präsidentenwahl zu tun, seine Bewerbung erfolgte bereits im September.
Auf KURIER-Anfrage sagt Landthaler: „Aktuell möchte ich einen möglichen Wechsel nicht kommentieren.“