Legende Matthäus über Rangnick: "Ein Zeichen von menschlicher Größe"
Von Christoph Geiler
Dass Ralf Rangnick dem FC Bayern einen Korb gegeben hat und nicht dem Lockruf des deutschen Rekordmeisters erlegen ist, zollt vielen großen Respekt ab. "Für mich ist seine Entscheidung ein Zeichen von menschlicher Größe", sagt etwa Lothar Matthäus in der Bild-Zeitung.
Der deutsche Rekord-Nationalspieler kann die Entscheidung nachvollziehen: „Er hat einen Super-Job als österreichischer Nationaltrainer, hat dort Erfolg und bekennt sich zu der Verantwortung für seine Mannschaft, erst recht so kurz vor der EM."
Auch für Didi Hamann kommt der Entschluss nicht überraschend. „Ich verstehe ihn, denn er hätte in Österreich viel aufgegeben“, schrieb der frühere Bayern-Spieler in einer Kolumne für Sky. Hamanns einstiger Teamkollege Markus Babbel sagte ebenfalls bei dem TV-Sender: „Ich hätte mich eher gewundert, wenn er es gemacht hätte. Er passt ja eigentlich nicht zum FC Bayern.“
Tut weh
Die drei Ex-Nationalspieler sind sich einig darin, dass die Münchner bei ihrer Trainersuche kein gutes Bild abgeben und möglicherweise sogar nachhaltig darunter leiden. „Man muss feststellen: Die Bayern bekommen nicht mehr jeden Trainer, den sie haben wollen“, unterstrich Matthäus (63).
Dass jemand wie Rangnick absagt, der - anders als zuvor die ebenfalls umworbenen Xabi Alonso und Julian Nagelsmann - womöglich die Chance auf seine letzte große Trainerstation ausließ, lässt Matthäus zu dem Schluss kommen: „Das ist vielleicht die Absage, die Bayern München am meisten wehtut.“