Historischer ÖFB-Sieg bei U-20-WM mit dem ersten Video-Elfmeter
Von Alexander Huber
Der Auftakt war nicht nur historisch, sondern auch erfolgreich. Österreichs U-20-Frauen-Team feierte bei der WM-Premiere einen knappen 2:1-Sieg. Außerdem gab es noch ein Video-Elfmeter-Debüt.
In der Nacht auf Dienstag sorgten in Bogotá Hannah Fankhauser und Nicole Ojukwu für die Treffer gegen Ghana.
Teamchef Markus Hackl hatte auf neun Spielerinnen, die auch bei der erfolgreichen Generalprobe gegen Venezuela (1:0) in der Startelf standen, gesetzt. Hinter Mittelstürmerin Valentina Mädl, die als Supertalent gilt, starteten Ojukwu und Fankhauser.
Sportdirektor Schöttel reiste mit nach Kolumbien
Vor den Augen von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und NÖ-Verbandspräsident Johann Gartner, die nach Kolumbien gereist waren, hatte Mädl die erste Top-Chance (7.).
In Minute 12 wurde österreichische Frauenfußball-Geschichte geschrieben: Nach einer Hereingabe von rechts steht Hannah Fankhauser richtig und erzielt das erste ÖFB-Frauentor bei einer WM.
Torfrau Mariella El Sherif verhinderte in Minute 19 mit einer spektakulären Flugeinlage den Ausgleich.
Bei einem Spinn-Kopfball war das 2:0 nahe – Latte (33.).
Nach dem Seitenwechsel sind zunächst die Afrikanerinnen dominant. Erst pariert abermals El Sherif, dann vergibt Twum die größte Chance des Spiels (51.). Dann rettet die Latte den ÖFB-Vorsprung (54.).
In der 70. Minute kommt es zur nächsten Premiere: Teamchef Hackl sieht ein Handspiel, nutzt die Möglichkeit des „Football Video Support Protest“ und soll recht bekommen. Im Tennis ist diese Möglichkeit als „Challenge“ bekannt und beliebt, im Fußball (noch) ein Pilotprojekt.
Den fälligen Elfmeter verwertet Ojukwu – 2:0.
Vor 1400 Zuschauer drückte Ghana weiter an. Kapitänin Stella Nyamekye traf vor Beginn der achtminütigen Nachspielzeit zum 2:1.
Dann verteidigen die ÖFB-Frauen den Dreipunkter.
„Der erste Sieg eines ÖFB-Frauenteams bei einer WM. Das fühlt sich richtig gut an, unglaublich“, jubelt Teamchef Hackl, der aber auch zugibt: „Es war nicht unser bestes Spiel mit dem Ball. Am Ende ist es noch einmal sehr spannend geworden. Der Sieg wird jetzt das Selbstvertrauen noch mehr heben.“
Torfrau El Sherif betont: „Unser Zusammenhalt und der gemeinsame Fight waren heute unglaublich. Die drei Punkte sind alles, was zählt.“
Kapitänin Chiara D´Angelo erklärt: „Wir sind alle richtig happy. Das Spiel war – vor allem in der zweiten Hälfte – nicht einfach. Für die Stimmung ist es richtig wichtig, dass wir den Auftaktsieg geholt haben. Wir haben aber auch gesehen, woran wir noch arbeiten müssen.“
Neuseeland und Japan als Gegnerinnen
Weiter geht es in der Nacht auf Freitag gegen Neuseeland (6. September, 03:00 Uhr MEZ, ORF Sport+) und am Montag gegen die Weltmeisterinnen von 2018 aus Japan (9. September, 01:00 Uhr MEZ, ORF Sport+) im El Techo Stadium von Bogotá.