Kracher gegen Deutschland: Die Gratwanderung des ÖFB
Quantität oder Qualität – das ist hier die Frage. Österreichs Frauennationalteam bestreitet in Linz im Rahmen der EM-Qualifikation das höchst attraktive Duell mit Deutschland. Für den ÖFB Grund genug, die Ticketpreise im Vergleich zum Heimspiel gegen Frankreich zu verdoppeln.
Der Wunsch nach einer ausverkauften Arena mit bis zu 16.000 Fans wird damit unerfüllt bleiben, wie die Vorverkaufszahlen zeigen. Die Preisgestaltung ist für den Verband noch eine Gratwanderung, ein Ausloten zwischen Angebot, Nachfrage und Attraktion.
Billig muss nicht unbedingt wertlos bedeuten, jedoch öffnet man die Tür für Kritik, wenn günstige Tickets dahingehend interpretiert werden, dem Verband sei ein Spiel der Frauen wenig wert. Gleichzeitig darf man die Barriere für einen Stadionbesuch preislich nicht zu hoch ansetzen, will man doch (vor allem junge) Fans für den Sport begeistern.
So verlangte St. Pölten in der Champions League gegen AS Roma in der vergangenen Saison für einen Top-Sitzplatz vergleichsweise nur 15 Euro. Mit Erfolgen steigt automatisch der Wert und in Folge auch der Preis. Verdient haben es sich die Frauen aufgrund ihrer Leistungen ohnehin.