Sport/Fußball

ÖFB-Krise: Die fünf Tiefpunkte in Österreichs Fußball-Geschichte

Statt eines Befreiungsschlags die zweite Niederlage in Folge: Die Euphorie rund um Österreichs Nationalteam ist spätestens seit Dienstagabend endgültig verflogen. Die Folge daraus ist auch ein unzufriedenes Publikum. Während der Partie im Happel-Stadion gab es "Foda-Raus"-Rufe, danach mussten sich Marko Arnautovic, Alaba und Co. in Gesprächen mit Fans rechtfertigen.

"Ein Leiberl und ein Autogramm wollten sie sicher nicht. Sie waren natürlich sauer, zu Recht, muss ich ehrlich sagen. Die Leute haben bei der EURO eine Mannschaft auf höchstem Niveau gesehen und jetzt eine, die in den letzten drei Spielen nicht das Level erreicht hat", verlautete Arnautovic.

So schlimm die 0:1-Niederlage aber auch war, Österreichs Fußball hat schon schwierigere Zeiten erlebt. Ein Blick zurück auf die dunkelsten Momente der jüngeren österreichischen Fußballgeschichte:

5. Das Abschneiden bei der EM 2016

Die Vorfreude der österreichischen Fans auf die EM 2016 war groß. Nach einer überzeugenden Qualifikation wollte das Team von Trainer Marcel Koller gegen Ungarn erfolgreich in das Turnier starten. Dementsprechend gut war die Stimmung auch im Stadion, noch besser wurde sie, als Alaba nach nur 31 Sekunden gegen die Ungarn den Pfosten traf.

Doch danach kam alles anders. Ungarn ging mit 1:0 in Führung, Dragovic flog nur kurz später vom Platz. Am Ende siegte Ungarn mit 2:0 und die Euphorie war dahin. Das zweite Spiel endete mit einem überraschenden 0:0 gegen den späteren Europameister Portugal. Doch durch die peinliche 1:2-Niederlage gegen Island konnten die erforderlichen Punkte nicht eingefahren werden und Österreich schied entgegen den Erwartungen als Gruppenletzter aus.

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4. Das Ende der Ära Constantini

Am 1. April 2009 startete Didi Constantini seine Teamchef-Karriere mit einem 2:1-Sieg gegen Rumänien in Klagenfurt. Seine Amtszeit endete etwa zwei Jahre später in einem Desaster. In den letzten neun Spielen gab es sieben Niederlagen, fast ein gesamtes Kalenderjahr blieb das Team ohne Pflichtspielsieg.

Den Tiefpunkt dieser Negativserie gab es in der Qualifikation für die EM 2012. Auswärts gegen Deutschland verlor Österreich am 2. September 2011 mit 2:6. In 23 Spielen gab es unter Constantini nur sieben Siege, drei Remis und 13 Niederlagen.

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3. Der Angstgegner Israel

Erst vor wenigen Tagen blamierte sich das Nationalteam in Haifa und verlor mit 2:5 gegen das israelische Team. Aber auch sonst war Israel bisher kein guter Boden für Österreich. Der letzte Sieg in einem Auswärtsspiel gelang im Jahr 1979.

Noch schlimmer: Ein Pflichtspiel konnte auf israelischem Boden noch nie gewonnen werden. Erst 2019 ging das Spiel in der EM-Qualifikation für das Turnier 2021 mit 2:4 verloren. 1999 musste sich das Team sogar mit 0:5 geschlagen geben.

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2. Das 0:9 gegen Spanien

In der Qualifikation für die EM 2000 lief es eigentlich gut für das ÖFB-Team. Vor dem Auswärtsspiel in Valencia stand Österreich auf Platz eins der Qualifikationsgruppe. Was danach kam, ist bekannt. Schon zur Pause lag das Team mit 0:5 zurück.

Toni Pfeffer sagte damals im Pauseninterview mit Andreas Felber (ORF) über die Chancen in der zweiten Hälfte: "Hoch werd mas ned mehr gwinna, des is amol kloa!". Am Ende ging nicht nur die Partie mit 0:9 verloren, auch die Qualifikation für die Europameisterschaft wurde verpasst. Teamchef Herbert Prohaska erklärte nur zwei Tage nach dem Spiel seinen Rücktritt.

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1. Die Mutter aller Niederlagen: 0:1 gegen die Färöer

Erst im Jahr 1988 traten die Färöer der FIFA bei, 1990 folgte das erste Pflichtspiel. Der Gegner? Österreich. Im Vorfeld der Partie wurde von allen Seiten ein hoher Sieg der favorisierten Österreicher erwartet. Doch die Partie endete mit einer peinlichen 0:1-Niederlage.

Besonders einprägsam war Färöer-Torwart Jens Martin Knudsen, der mit seiner Zipfelmütze den Kasten der Färöer sauber hielt. Es ist die größte Blamage der österreichischen Fußballgeschichte. Der damalige Teamchef Josef Hickersberger trat am Tag nach dem Spiel zurück.

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