Frauen-Cupfinale: Die Verfolgerinnen holen St. Pölten schön langsam ein
Acht Meistertitel in Folge, 51 Cupspiele ungeschlagen.
Diese Zahlen drücken die Überlegenheit der St. Pöltnerinnen aus und können der Konkurrenz durchaus Angst einflößen. Im Cupfinale bekommen es die Niederösterreicherinnen am Donnerstag in Wiener Neustadt mit Austria Wien zu tun. Alles andere als der zehnte Cup-Erfolg für St. Pölten wäre eine große Überraschung. Zumal es für die Veilchen das erste Endspiel überhaupt ist.
Und dennoch sind die Verfolgerinnen näher dran an St. Pölten als je zuvor. Auch wenn Kapitänin Jennifer Klein meint: „Wir sind es gewohnt, verfolgt zu werden.“ Trainerin Liese Brancao attestiert nicht nur der Austria klare Fortschritte in den vergangenen zwei, drei Jahren, sondern auch anderen Klubs wie Sturm, Vienna oder Vorderland.
Die Saisonduelle zwischen der Austria und den Meisterinnen aus Niederösterreich fielen allesamt knapp oder unentschieden aus. Keine Spur mehr von Kantersiegen oder gar zweistelligen Erfolgen und Rekordvorsprüngen. „Die Gegnerinnen sind athletischer geworden, auch stabiler in den Leistungen und daher auch in den Ergebnissen.“
Auch wenn die Wienerinnen sich tabellarisch mit Rang fünf im Niemandsland befinden, wie Trainer Stefan Kenesei zugibt, so sei doch in nur einem Spiel viel mehr möglich.
Isabel Hochstöger, Leiterin Frauen- und Mädchenfußball im ÖFB, freut sich über die Entwicklung. „In der Liga sind die Teams enger zusammengerückt. Genauso das wollten wir, mehr Spannung.“
Stärkere Frauen-Bundesliga
Die hatte St. Pölten seit einigen Jahren aufgrund der Dominanz der Liga genommen. Brancao ergänzt: „Die Liga ist interessanter, weil stark verbessert.“ Das freut selbst die Serien-Meisterinnen. Wie groß die Wertschätzung und der Respekt vor der Austria ist, drückt Brancao aus: „Es wird wieder eng zugehen. Wir brauchen schon einen perfekten Tag und müssen unsere Chancen nützen.“
Aussagen, die eine St. Pölten-Trainerin in der Vergangenheit nicht oft tätigen hatte müssen.
Die Niederösterreicherinnen sind jedenfalls gewarnt, mussten sie doch im laufenden Cup-Bewerb sowohl im Viertelfinale gegen Neulengbach als auch im Halbfinale gegen die Vienna Überstunden machen. Klein: „Wir können auch jetzt beim Finale nicht fix davon ausgehen, dass es in 90 Minuten erledigt ist. Wir stellen uns auf einen intensiven Kampf ein.“ Und vielleicht auch auf einen etwas längeren Arbeitstag.