Sport/Fußball

"Großartig": FIFA-Boss Infantino lobt Baumgartner für Weltrekord-Tor

Christoph Baumgartners Weltrekord-Tor hat selbst den FIFA-Präsidenten auf den Plan gerufen. Gianni Infantino gratulierte dem ÖFB-Teamspieler nach dessen Treffer am Samstag im Test in der Slowakei (2:0) via Instagram zum schnellsten Tor der Länderspiel-Geschichte.

"Es ist schon etwas Besonderes, von so jemandem auch Lob zu bekommen", sagte Baumgartner am Montag in Wien. Sein Schuss aus 20 Metern hatte laut inoffiziellen Messungen nach 6,3 Sekunden die Torlinie überquert.

Infantino hatte am Samstag seinen 54. Geburtstag gefeiert und am Tag danach ein Video vom Tor online gestellt. "Das ist wahrlich eine großartige Leistung", schrieb der Schweizer dazu auf Instagram. Der Treffer hätte seinen Geburtstag "noch spezieller" gemacht. Baumgartner antwortete laut eigenen Angaben im sozialen Netzwerk, bedankte sich und gratulierte dem FIFA-Chef zu dessen Ehrentag. "Er hat dann nochmal geschrieben: vielen Dank, ein schönes Geschenk", schilderte Baumgartner.

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Auf seinem Handy sei in den vergangenen Tagen einiges los gewesen, berichtete der Niederösterreicher. Die außergewöhnlichste Nachricht sei wahrscheinlich jene von Infantino gewesen. Florian Wirtz hätte sich nicht gemeldet. "Wir werden beim nächsten Spiel gegeneinander aber sicher kurz miteinander plaudern." Deutschlands Jungstar traf drei Stunden nach Baumgartner im Test in Frankreich (2:0) in der achten Sekunde - der zweitschnellste Treffer der Geschichte in einem Männer-Länderspiel.

Die ÖFB-Auswahl hätte die Partie der Deutschen im Bus von Bratislava nach Wien verfolgt, erzählte Baumgartner. "Die Jungs haben geschrien: 'Baumi, der war schneller als du!' Ich bin froh, dass er ein bisschen langsamer war. Aber es war ein sensationelles Tor von einem außergewöhnlichen Spieler", sagte der Leipzig-Legionär über den 20-Jährigen von Tabellenführer Bayer Leverkusen.

Neues Spiel, neues Glück gegen die Türkei

Am Dienstag (20.45 Uhr/live ORF 1) im Heimspiel gegen die Türkei wieder so einen Coup zu landen, sei schwer. Allerdings seien auch die Slowaken auf die ÖFB-Überfallstaktik beim Anstoß vorbereitet gewesen - dennoch fand Baumgartner eine Lücke, indem er improvisierte. "Wir werden uns im Hinblck auf die EURO sicher wieder Gedanken machen", erklärte der 24-Jährige. Der für Standards zuständige Co-Trainer Peter Perchtold wird dabei federführend sein. "Schauen wir, was wir im Köcher haben."

Mit seiner eigenen Entwicklung im ÖFB-Team ist Baumgartner zufrieden. Speziell seit Ralf Rangnick als Teamchef fungiere, sei diese "sehr, sehr positiv". Baumgartner hatte zuletzt auch im November gegen Deutschland (2:0) getroffen. Mittlerweile hält er bei zwölf Toren in 35 Länderspielen - die beste Quote aller aktuellen Teamspieler. "Ich versuche, mit meiner Art und Weise, wie ich spiele, der Mannschaft zu helfen. Das hat speziell in der jüngeren Vergangenheit im Team sehr gut funktioniert."

Unter Vorgänger-Teamchef Franco Foda war der Waldviertler noch oft über den Flügel gekommen. Rangnick sieht ihn hinter einer oder um eine zentrale Spitze besser aufgehoben. "Baumi ist sicherlich am wirkungsvollsten, wenn er aus dem Zentrum kommen kann", meinte Rangnick. "Er ist auch torgefährlich aus dieser Position." Baumgartner selbst fühlt sich dort ebenfalls am wohlsten, er genießt seine Freiheiten. "Ich muss natürlich meine Aufgaben erfüllen, kann aber auch schauen, was das Spiel hergibt, wo es Räume gibt. Das versuche ich im Spiel zu erkennen. Ich glaube, dass ich da schon einiges mitbringe."