Sport/Fußball

Niederlage in Brügge: Der CL-Traum des LASK ist geplatzt

Wunder passieren im Fußball äußerst selten. Und ein solches hätte der LASK am Mittwochabend in Brügge benötigt, um die letzte Hürde auf dem Weg in die Champions League zu nehmen. Im Rückspiel des Play-offs erwiesen sich die Belgier als besseres Team, dem 1:0 in Linz ließen sie vor eigenem Publikum ein verdientes 2:1 folgen.

Dafür, dass die Oberösterreicher einen Treffer benötigten, begannen sie in der ersten Hälfte ungewohnt zaghaft. Das selbstbewusste Offensivpressing, das in den vorangegangenen Spielen viele Gegner vor kaum lösbare Probleme stellte, funktionierte in Belgien überhaupt nicht.

Das lag einerseits daran, dass der LASK die Geschlossenheit vermissen ließ. Andererseits verstand es Brügge besser, die richtigen Lösungen im Spielaufbau zu finden.

Technik auf Seite des LASK

Ein schneller, öffnender Pass in die Tiefe genügte Brügge auch, um die beste Aktion der ersten 45 Minuten einzuleiten. Kapitän Vormer entwischte der Abwehr und hob den Ball über Österreichs Neo-Teamgoalie Schlager (26.). Doch dieses Mal war die Technik auf der Seite der Oberösterreicher. Im Videoraum wurde eine knappe Abseitsstellung erkannt.

Das Positivste für Österreichs Vizemeister, der einen Schuss von Stürmer Klauss als beste Torchance verzeichnete (20.), war zur Pause lediglich der Spielstand – das 0:0 ließ für die zweiten 45 Minuten hoffen, wenngleich die europäische Königsklasse zu diesem Zeitpunkt qualitativ weit weg schien.

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Der LASK musste kommen und er kam auch – mit mehr Mut aus der Kabine. In der 54. Minute hätte Ranftl beinahe das Spiel auf den Kopf gestellt. Nach einem Ausflug von Brügge-Tormann Mignolet hob er den Ball aus mehr als zwanzig Metern Richtung Tor. Der Jubel blieb den Linzer Fans und Spielern im Hals stecken – kurz vor der Torlinie konnte Brügge klären. Alles andere als beeindruckt zeigten sich davon jedoch die Gastgeber in dem nun flotten, packenden Spiel. Goalie Schlager hielt den LASK mit einem Fußreflex im Spiel (60.).

Rasantes Finale

Acht Minuten später ist es wieder das Bein des Tormanns, das einen belgischen Abschluss an die Stange lenkt. Erst beim nachfolgenden Eckball ist Schlager chancenlos: Vanaken, bereits im Hinspiel der Elfmetertorschütze, köpfelt zur verdienten Führung ein.

Nun benötigten die Österreicher endgültig ein Wunder, in der Form von zwei Toren. Das eine war vier Minuten später erzielt: Klauss traf per Elfmeter (74.), nachdem Ranftl zu Fall gebracht worden war.

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Schlagartig herrschte in Brügge Entsetzen, von einer Spielkultur war nicht mehr viel zu erkennen. Die Verschleißerscheinungen eröffneten auf beiden Seiten Räume für Ideen, aber auch für Fehler. Einen beging LASK-Abwehrchef Trauner, der zu spät kam und Gelb-Rot sah (81.). Die Unterzahl erschwerte das Angriffsfinale.

Der 2:1-Kontertreffer von Dennis beendete die LASK-Träume endgültig (89.). Als Trostpflaster bleibt den Linzern die Europa League. Nicht die schlechteste Gesellschaft, wenn man bedenkt, dass die LASK-Gegner vor etwas mehr als zwei Jahren noch Horn oder FAC hießen – in Österreichs zweiter Liga.

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