Sport/Fußball

Österreich gewinnt gegen Kasachstan - nur noch ein Sieg zum Aufstieg

Nicht allzu viel hatte sich beim ÖFB in den letzten Tagen um Fußball gedreht. Jedoch: Mitten in den Machtkampf, der seit nunmehr über zwei Jahren im Gange ist und mit klaren Wortspenden von Spielern und Teamchef nun seinen (vorläufigen?) Höhepunkt erreicht hatte, mischte sich am Donnerstag ein nicht unwichtiges Länderspiel. In der Nations League galt es 4.600 Kilometer Luftlinie von Wien in Almaty gegen Kasachstan bei minus vier Grad Celsius nichts anbrennen zu lassen. Und siehe da: Österreichs Kicker ließen ihren Worten auch eine erste Tat folgen und siegten ungefährdet mit 2:0. 

Rangnick hatte in Almaty nicht auf die beste Elf zurückgreifen können. Neben den beiden in Wien gebliebenen Gernot Trauner und Florian Grillitsch musste kurzfristig auch Marcel Sabitzer passen. Der Routinier, im jüngsten Länderspiel im Oktober gegen Norwegen mitunter der beste Österreicher, musste wegen Magenproblemen auf der Tribüne Platz nehmen. Anstelle des Routiniers begann Patrick Wimmer auf halblinken offensiven Seite. Im Angriff setzte der Teamchef auf Michael Gregoritsch, der damit erstmals seit dem EM-Auftaktspiel gegen Frankreich ein Länderspiel von Beginn an bestreiten durfte.

„Er hat gut trainiert, deshalb habe ich mich für ihn entschieden“, sagte Rangnick vor Beginn und sollte damit Recht behalten. Kasachstans Teamchef Stanislaw Tschertschessow indes hatte nach dem 4:0-Sieg der Österreicher in Linz und vor dem Wiedersehen in Almaty „ein ganz anderes Spiel“ prophezeit und damit begründet, dass die Österreicher „diesmal zu uns fliegen müssen“ – ein schwerer Irrtum.

Druckvoll

Die Österreicher drückten ganz in weiß gewandet von Beginn an massiv aufs Tempo, verzeichneten einige Ballgewinne und schalteten schnell um. Und so ging man nach nicht einmal 15 Minuten auch in Führung. Gregoritsch hatte Stefan Posch auf der rechten Seite eingesetzt. Der Bologna-Legionär brachte seine dritte Hereingabe innerhalb der ersten Viertelstunde ideal hinter die kasachische Abwehr und zu Christoph Baumgartner. Der Leipziger ließ Verteidiger Kasym ins leere fahren und rollte den Ball mit links ins Tor – 0:1 (15.). Wenige Minuten später war die Partie entschieden.

Verteidiger Marochkin sah nach einer Notbremse gegen Baumgartner Rot, den fälligen Freistoß aus gut 20 Metern zirkelte Gregoritsch sehenswert ins Eck – 0:2 (25.). Bis zum  Pausenpfiff hätte es gut und gerne 4:0 stehen können, wenn nicht müssen. Der tüchtige Wimmer verfehlte allerdings einmal aus spitzem Winkel das Tor und traf auch noch die Stange.

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Insgesamt spielten die Österreicher in dieser Phase den einen oder anderen Gegenangriff einfach nicht präzise genug zu Ende. Das blieb zunächst auch  nach dem Seitenwechsel so, beispielsweise  bei einem Konter über Baumgartner und Gregoritsch, oder bei einer Hereingabe von Prass auf Schmid, der aus kurzer Distanz am Torhüter scheiterte (57.).

Kräfteschonend

Österreich kontrollierte das Geschehen, über den Ausgang der Partie gab es keinen Zweifel mehr, weshalb man es sich im Finish sogar leisten konnte Kräfte für das Spiel am Sonntag gegen Slowenien zu schonen. Teamchef Rangnick versuchte dennoch mit fünf frischen Kräften neue Impulse zu setzen, um die numerische Überlegenheit in Tore zu verwandeln. Der eingewechselte Adamu setzte einen Kopfball aus guter Position neben das Tor (78.), Stöger setzte einen Schuss von der Strafraumgrenze über die Latte. 

Adamu durfte in der 88. Minuten ganz kurz über ein Kopftor jubeln, allerdings war er im Abseits gestanden. In der Defensive ließ Österreich wiederum gar nichts zu, blieb aufmerksam bei den wenigen Vorstößen der Kasachen und fixierte damit souverän den Pflichtsieg.

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