Machos Rückkehr nach Hütteldorf
Sein Pulsschlag wird sich erhöhen. Die Emotionen des nach außen so kühl wirkenden Jürgen Macho werden in Wallung geraten, wenn er am Samstag mit der Admira im Hanappi-Stadion bei Rapid zu Gast ist. Dort, wo er einst selbst das Tor hüten durfte. Dort, wo er als jugendlicher Fan seinen Idolen zugejubelt hat. Für Macho ist es beinahe schon eine Sensation, dass er nach seiner langen Verletzungspause (Patellasehne) so schnell so gute Leistungen wie am Mittwoch gegen Salzburg bringt.
KURIER: Wie geht es Ihnen? Hält das Knie?
Jürgen Macho: Ja! Ich bin zufrieden, es wird von Spiel zu Spiel besser. Nach der langen Pause war klar, dass nicht gleich von Beginn alles funktionieren kann.
Mit der Admira stecken Sie mitten im Abstiegskampf.
Das war mir auch klar, als ich unterschrieben habe. In den letzten drei Spielen ist viel vorwärts gegangen, das schaut gleich viel stabiler aus. Wichtig ist, dass wir jetzt punkten. Es zählt nur, was Schwarz auf Weiß steht. Es wird aber bis zum Ende spannend bleiben.
In dieser Runde gastieren Sie bei Rapid. Aufgrund Ihrer grün-weißen Vergangenheit ein besonderes Spiel für Sie?
Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass ich früher Rapid favorisiert habe. Das muss ich diesmal für mich ausblenden. Wenn ich aufs Feld gehe, dann möchte ich gegen jede Mannschaft gewinnen. Auch gegen Rapid, auch im Hanappi-Stadion.
Beide Teams stehen gehörig unter Druck. Eine gute Voraussetzung für ein heißes Spiel?
Es wird sehr schwierig, Rapid wird und muss Gas geben, weil sie keinen guten Start ins Frühjahr hatten, weil es bei ihnen nicht läuft. Beide Teams brauchen dringend Punkte, daher wird es ein interessantes Spiel. Jedenfalls ist es für mich schön, zurückzukommen.
Können Sie sich eine dauerhafte Rückkehr nach Hütteldorf vorstellen? Ihr Vertrag läuft im Sommer aus.
Und im Sommer werde ich für mich eine Entscheidung treffen. Dann werde ich sehen, wie es mir körperlich geht. Derzeit macht mir der Fußball großen Spaß, ich habe richtig Gusto bekommen.
Sie wohnen in Gablitz, 13 Minuten vom Hanappi-Stadion weg.
Bei wenig Verkehr sogar zwölf Minuten.
Hat Rapid zu Ihnen Kontakt aufgenommen?
Nein, es hat keine Gespräche gegeben. Mir ist wichtig, mich zeigen zu können.
Kaum halten Sie gut, wird Ihr Name auch schon wieder mit dem Nationalteam in Verbindung gebracht.
Ich war vor meiner Verletzung die Nummer 1 im Nationalteam. Die Gerüchte kommen jetzt allerdings viel zu früh.
Sind Sie zu alt für das Nationalteam?
Nein. 35 ist für einen Goalie kein Alter. Würde ich mich zu alt fühlen, ginge ich in Pension.