Sport/Fußball

Lobeshymnen auf den Dortmunder Jungen Edin Terzic

Dem Jubel über den Pokalsieg folgten die Lobeshymnen auf Edin Terzic. Der 38-Jährige hatte am 13. Dezember das Traineramt übernommen. Dortmund war Fünfter. Fünf Monate später ist Dortmund Vierter, muss in den letzten beiden Runden noch die Qualifikation für Champions League absichern.

Drei Jahre vor Terzic war der jetzige Austria-Trainer Peter Stöger der Feuerwehrmann bei Dortmund. Der Österreicher hatte die Mannschaft am 10. Dezember 2017 nach der Entlassung des Niederländers Peter Bosz übernommen, als Siebenter. Am Ende der Meisterschaft wurde aber die Champions League erreicht. In 24 Spielen verlor die Mannschaft nur sechs Mal, gewann aber nur zehn Mal.

Nicht attraktiv

Stögers Vertrag wurde nicht verlängert. Inoffizieller Grund: Die Mannschaft spielte nicht attraktiv genug. 1,46 Tore wurden im Schnitt in den 24 Spielen unter Stöger erzielt. Unter Terzic gab es 30 Spiele mit acht Niederlagen, aber 18 Siegen. Der Torschnitt beträgt 2,27. Nimmt man ihm jedoch Erling Haaland weg, dann würde der Punkteschnitt von 1,93 dramatisch sinken und der Torschnitt ohne die 22 Tore des Norwegers in den 30-Terzic-Spielen würde bloß 1,53 betragen.

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Nach Stögers Abgang im Sommer 2018 kamen Hummels, Witsel, Hazard, Brandt, Can, Reyna, Bellingham und vor allem Haaland zu den Dortmunder Profis. Lucien Favre durfte 110 Spiele bleiben, in denen im Schnitt knapp über zwei Tore geschossen wurden. Zu wenig für die hohen Ansprüche der Dortmunder.

Dortmund holte Marco Rose aus Mönchengladbach und muss nun den künftigen Co-Trainer feiern. „Er ist ein Dortmunder Junge, der spürt den Verein, der atmet den Verein“, sagte Klubchef Watzke. Terzic kam 2010 zum Verein, zwischen 2013 und 2017 war er bei Besiktas und West Ham Co-Trainer von Slaven Bilic.

Der imposante Auftritt im Endspiel am Donnerstag machte jedenfalls allen Beteiligten Mut für den Liga-Endspurt. „Ich fühle ganz viel Stolz, weil wir einen sehr guten Weg gegangen sind“, sagte Terzic. Nach zuletzt fünf Bundesliga-Siegen in Serie und dem Triumph von Berlin kann die schwierige Saison für den BVB doch noch versöhnlich zu Ende gehen. Terzic gab sich kämpferisch: „Wir haben uns schon auf dem Weg nach Berlin geschworen, dass wir als Pokalsieger noch beide Bundesligaspiele gewinnen wollen.“

Der Trainer-Senkrechtstarter, der nach eigenem Bekunden noch nie einen Tropfen Alkohol getrunken hat, erlebte den größten Triumph seiner noch jungen Karriere wie im Rausch. „Seit 2010 bin ich im Mitarbeiterstab von Borussia Dortmund. Ich war hier in Berlin in nahezu jeder Kurve dieses Stadions, um ein Pokalfinale zu sehen. Ich habe mir die Siegerehrung von hinten angeguckt, von der anderen Seite angeguckt. Heute dann selbst auf dem Podest zu stehen, ist unglaublich - ein unbeschreibliches Gefühl“, schwärmte der 38 Jahre alte Deutsch-Kroate.