Leo Querfeld ist ein Berliner, Rapid kassiert drei Millionen Ablöse
Von Alexander Huber
Um 16 Uhr wurde es offiziell: Leo Querfeld hat seinen Transfer nach Berlin tatsächlich so geschickt geplant, dass noch vor Beginn der EM alles geklärt werden konnte.
Der Medizincheck bei Union war erfolgreich, die letzten Formalitäten mit Rapid geklärt - der Wiener ist nunmehr ein Berliner.
Neu ist die Ablöse, die in Hütteldorf landet.
Wie berichtet konnte der 20-Jährige eine (nur) für den Sommer 2024 gültige Ausstiegsklausel ziehen. Diese war im Frühjahr 2023 bei der Vertragsverlängerung knapp vor dem Auslaufen des ursprünglichen Kontrakts Bedingung, um noch einmal bis Sommer 2025 zu verlängern.
Markus Katzer wollte sich aus strategischen Gründen nie dazu äußern. Denn der Sportdirektor rechnete mit einer final höheren Ablöse als in der Klausel verankert ist. Dazu ist es nun auch gekommen.
Laut KURIER-Recherchen kassiert Rapid zusätzlich zu den rund 2,5 Millionen von der Ausstiegsklausel noch eine Extra-Summe. Union zahlt insgesamt rund drei Millionen Ablöse an die Hütteldorfer.
Zum Transfer sagt Katzer: "Leo ist ein außergewöhnlich professioneller Sportler und eine charakterstarke Persönlichkeit, hat auch jetzt immer offen mit uns über seinen Karriereplan kommuniziert. Ich bin überzeugt, dass er sich auch in der Deutschen Bundesliga durchsetzen wird und wünsche ihm persönlich und im Namen unseres Klubs nur das Beste.“
Geschäftsführer Steffen Hofmann ergänzt: „Es war eine Meisterleistung, dass es im Februar 2023 so kurz vor Ablauf des Vertrages doch noch gelungen ist, den Kontrakt mit Leopold Querfeld zu verlängern. Er ist ein Vorzeigemodell für unsere Nachwuchsspieler, seinen Weg in eine der Top-Ligen Europas hat er bei uns mit großer Disziplin und außerordentlichem Ehrgeiz absolviert."
Warum Querfeld zu Christopher Trimmel und den "Eisernen" wechselt?
Der Innenverteidiger kündigte an: „Es muss das Bauchgefühl passen und auch der Plan, der mir präsentiert wird. Ich werde keinen Konkurrenzkampf scheuen, aber es soll realistisch sein, dass ich Spielzeit bekomme."
Das passt gut zu Union. Der Kultklub ist um ein Haar dem Abstieg entgangen, sucht defensive Stabilität, wird den einen oder anderen Konkurrenten von Querfeld noch abgeben und ist leistungstechnisch absolut im Bereich des Innenverteidigers.
Zu seiner Zukunft sagt Querfeld: "Den SK Rapid und meine Heimatstadt zu verlassen, ist kein leichter Schritt, doch freue ich mich, künftig für einen ebenfalls sehr außergewöhnlichen Klub in einer der stärksten Ligen der Welt tätig sein zu dürfen."
Und bei Rapid? Bis zum Trainingsstart der Wiener am kommenden Wochenende könnte es weitere Transfers geben.
U-21-Teamspieler Benjamin Böckle ist als Alternative zu Jonas Auer für links hinten eingeplant. Derzeit ist der Vorarlberger noch auf Urlaub.