Sport/Fußball

LASK-Coach über Stronach-Millionen: "Da hat es mich auf den Hintern gesetzt"

Der LASK kann am Sonntag im direkten Duell Sturm Graz eine vorzeitige Meisterfeier vermasseln und selbst noch um Platz zwei Spielen. Anteil daran hat Thomas Darazs. Unter dem Interimstrainer gab es in sechs Partien fünf Siege und zuletzt durchaus ansehnlichen Fußball.

"Ich glaube, dass Fußball der komplexeste Sport der ganzen Welt ist, dementsprechend gibt es keine einfache Antworten auf die aktuelle Performance", sagt der 46-Jährige im Interview mit bundesliga.at. Ein wenig Einblick in seine Herangehensweise gibt der Interimscoach dann aber doch. "Taktisch haben wir vorgegeben, dass nicht der schnellste Weg zum Tor immer der beste ist, sondern der bestmögliche Weg zum Tor. Das ist ein großer Unterschied", so Darazs, der als Tüftler in Sachen Ballbesitz gilt.

Unter Darazs blüht beim LASK auch Torjäger Marin Ljubicic wieder auf. Der Kroate hat zuletzt sieben Tore in fünf Partien erzielt, drei davon gegen Meister Salzburg. Wie es Darazs geschafft hat, dass der Stürmer wieder trifft? "Ich hab von ihm nie Tore gefordert, sondern, dass er an seiner Körpersprache etwas ändert. Dass er nicht nach einer vergebenen Chance schaut, als wäre das Leben vorbei. Das setzt er gut um. Es geht um Zuversicht. Dann schickt der Marin Ljubicic sich selbst wieder aufs Spielfeld und nicht seinen Zwillingsbruder und schon fängt er an zu treffen."

Gerne erinnert sich Darazs auch an seine Zeit als junger Spieler bei der Wiener Austria zurück, als ein gewisser Frank Stronach mit dem großen Geldkoffer aus Kanada kam und alsbald viele Legionäre holte.

"Durfte Lohnzettel erklären"

Was ihm aus dieser Zeit im Gedächtnis geblieben ist? "Es war sehr turbulent. Ausländischen Spielern durfte ich ihren Lohnzettel erklären. Da hat es mich ein paar Mal schon fast auf den Hintern gesetzt, als ich gesehen hab, was die verdient haben. Nicht alle Anekdoten sind für Frank Stronach schmeichelhaft", so Darazs. 

Der Mäzen habe aber sicher das Beste für den Fußball wollen. Jedoch, so Darazs: "So mancher Berater hat mehr auf das eigene Wohl als auf den Klub geschaut."