Wenn das steirische Feuer brennt: Gebt Säumel bei Sturm eine Chance
Von Harald Ottawa
Freilich, Sturm hat in Lille nicht unverdient 2:3 verloren. Doch das Spiel war dennoch eine erneute Empfehlung für Interimstrainer Jürgen Säumel.
Denn es kommt nicht nur darauf an, wie man eine Mannschaft einstellt. Die große Herausforderung ist in diesem Fall nicht die Aktion, sondern die Reaktion. Säumels Umstellung schon während der ersten Hälfte, in diesem Fall den vielseitigen Böving ins Mittelfeld zu beordern, war klug, hätte letztlich fast zum Erfolgsfall geführt.
Weitere Beispiele gab es zuletzt.
Was fast noch mehr wiegt: Die Sturm-Mannschaft trägt Feuer in sich, man merkt die Spielfreude auf dem Platz. Und die Fans danken es dafür. Säumel ist eine Sturm-Legende, nicht nur weil er vor fast 20 Jahren die Schwarzen als jüngster Kapitän der Klubgeschichte auf das Feld führte.
Die Kombination Schicker/Ilzer klappte auch deshalb gut, weil Sturm Identifikationsfiguren hatte, weil Sturm "echt steirisch" ist. Und gerade in Zeiten wie diesen, in denen der Traditionsklub stark wie schon lange nicht ist, wäre es besonders wichtig, auf diese Nuance zu achten.
Die Fans haben jedenfalls das Duo, in dem Co-Trainer Michael Madl den emotionaleren Part spielt, ins Herz geschlossen. Die Abgänge von Andreas Schicker und Christian Ilzer taten der steirischen Seele ohnehin weh genug.