Viele Ziele bleiben nach geschaffter EM-Qualifikation
Das große Ziel ist erreicht, die Qualifikation für die EM 2016 ist schon vor dem Länderspiel am Freitag in Montenegro (20.45 Uhr, live ORFeins) geschafft.
Und jetzt?
Dass sich Österreichs Nationalteam – bestehend aus geläuterten Profis – nun auf den berühmten Lorbeeren ausruht oder gar den Boden unter den Füßen verliert, ist nicht nur ob seines geerdeten Trainers, der so genau arbeitet wie ein Schweizer Uhrwerk, auszuschließen. Also gilt es, neue Ziele zu definieren, die nächsten Schritte in der Entwicklung zu nehmen und die Weichen auf dauerhaften Erfolg zu stellen. Wie das gelingen kann:
Teamchef halten
Marcel Koller hat vorgezeigt, wohin der Weg führt, wenn man im Mannschaftssport Fußball bei der Wahl des Personals auf Kontinuität setzt. Ebenso wertvoll wäre eine Vertragsverlängerung des Teamchefs über die EM hinaus. Je länger diese ausbleibt, umso präsenter wird die Thematik in den nächsten Monaten werden. Das Schweizer Boulevard-Blatt Blick berichtete gestern von einem Treffen Kollers mit Mönchengladbachs Sportchef Max Eberl in Zürich. Das Treffen wird Seitens des ÖFB nicht dementiert. Alles andere sei aber nur "Tratsch und Klatsch", heißt es. Ob das Thema gar zur Belastung für das Team im Vorfeld der EM werden könnte? Marc Janko verneint. "Das gehört zum Geschäft. Aktuell sind das Nebengeräusche. Das stört uns als Mannschaft nicht."
Schweizer "Blick": Koller-Treffen mit Gladbach
Janko: In Basel läuft's "positiver als erwartet"
Kollers Auftrag an das Team: "Begeistern"
Spannung hoch halten
Nach der geschafften Quali stecken sich Österreichs Spieler vor den beiden abschließenden Partien gegen Montenegro und Liechtenstein bereits selbst die nächsten Ziele, wie Aleksandar Dragovic betont. "Diese Woche haben wir natürlich einen schönen Lehrgang, wir haben aber drei Aspekte, die wir beachten müssen: Erstens wollen wir die Qualifikation ungeschlagen beenden, zweitens wollen wir in der Weltrangliste so weit wie möglich hinauf, um eine gute Ausgangsposition für die Auslosung zu haben und drittens ist es unsere Pflicht – schon allein aufgrund des Respekts gegenüber den Gegnern – mit 100 Prozent in jedes Spiel zu gehen."
Demut bewahren
Weiterentwickeln
"Ich muss torgefährlicher werden", sagt Dragovic, der als Verteidiger zwar den Standardsituationen in der Offensive mit dabei ist, aber noch kein Kopftor für Österreich erzielt hat. "Daran arbeite ich einmal pro Woche in Kiew." Auch andere Spieler setzen sich persönliche Ziele. "Die möchte ich aber für mich behalten", sagt Janko. Stuttgart-Legionär Florian Klein wiederum bestätigt die fehlende Torgefährlichkeit der Verteidiger. "Alle Tore in dieser Qualifikation kommen von unseren sechs Offensivspielern. Die Torgefährlichkeit wird sicher auch ein Punkt sein, an dem ich bei mir arbeiten werde."