Sport/Fußball

Gianni Infantino einziger Bewerber um FIFA-Präsidentschaft

Auch ohne die Unterstützung aus Deutschland darf sich Gianni Infantino seiner dritten Amtszeit als Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA sicher sein. Nach Ablauf der Frist kurz vor Beginn der umstrittenen WM in Katar geht der Schweizer als einziger Bewerber für die Wahl am 16. März 2023 in Kigali ins Rennen. Dies teilte die FIFA am Donnerstag mit. Es sei keine weitere Kandidatur eingegangen. Damit gilt die Wiederwahl des 52-Jährigen, dem bereits die Unterstützung unter anderem aus Südamerika, Asien und Ozeanien zugesagt worden war, als sicher.

Infantino war im Februar 2016 als Nachfolger von Joseph Blatter gewählt worden und im Juni 2019 per Akklamation ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt worden. Nun steht er vor seiner dritten Amtszeit, mehr darf ein FIFA-Präsident laut Statuten nicht bestreiten.

Von Schweizer zu Schweizer

Infantino war zuvor Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union UEFA. Die FIFA kam vor sechs Jahren aus Skandal-Monaten mit Verhaftungen etlicher Funktionäre in Zürich sowie den Sperren gegen Infantinos Vorgänger Blatter und UEFA-Präsident Michel Platini, der eigentlich als designierter Nachfolger als FIFA-Chef galt. Beide kostete jedoch eine Millionenzahlung die Funktionärskarrieren - inzwischen sind beide in der Schweiz vom damaligen Vorwurf der Veruntreuung freigesprochen worden. Infantino wird vorgeworfen, den Sturz von Blatter und Platini mitverantwortet zu haben.

Der FIFA-Präsident weist die Vorwürfe zurück, ebenso auch Berichte über weitere Ungereimtheiten seiner Amtszeit. Der 52-Jährige darf sich nach offiziellen Äußerungen unter anderem der Unterstützung der großen Konföderationen aus Asien (AFC) und Afrika (Caf) sicher sein. Gewählt wird von bis zu 211 FIFA-Mitgliedsverbänden.

Anders als aus weiten Teilen der Welt erhielt Infantino aus Deutschland keine Nominierung. „Viele Verbände haben ihre Unterstützung für den amtierenden Präsidenten Gianni Infantino bereits signalisiert. Dennoch wollen wir mit dieser Entscheidung zum Ausdruck bringen, dass wir uns seitens der FIFA ein deutlicheres Bekenntnis für die Menschenrechte sowie ein größeres Engagement in humanitären Fragen gewünscht hätten“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser zu Monatsbeginn mit Infantino in Katar gesprochen hatte.