Sport/Fußball

0:2 gegen die Niederlande: Österreich muss um EM-Aufstieg zittern

Das Positive vorweg: Österreichs Fußballteam hat es selbst in der Hand, in einem Entscheidungsspiel gegen die Ukraine am Montag in Bukarest den Aufstieg ins Achtelfinale zu fixieren. Denn, und das ist weniger positiv: Mit einem weiteren Punktgewinn wurde es am Donnerstagabend in Amsterdam nichts. Österreich verlor gegen Gruppenfavorit Niederlande 0:2.

NIEDERLANDE – ÖSTERREICH 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 (11., Elfmeter) Depay, 2:0 (67.) Dumfries.
Gelbe Karten: De Roon bzw. Alaba, Bachmann.
Niederlande: Stekelenburg - Dumfries, De Vrij, De Ligt, Blind (64. Ake), Van Aanholt - De Roon (74. Gravenberch), Wijnaldum, F. de Jong – Weghorst (64. Malen), Depay (82. De Jong).
Österreich: Bachmann - Lainer, Dragovic (84. Lienhart), Alaba, Hinteregger, Ulmer – Baumgartner (70. Lazaro), Laimer (62. Grillitsch), X. Schlager (84. Onisiwo), Sabitzer – Gregoritsch (62. Kalajdzic).

Franco Foda hatte seine Elf gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Nordmazedonien nur an einer Position verändert. Michael Gregoritsch ersetzte den zuletzt glücklosen Sasa Kalajdzic im Sturm und sollte es bei den Niederländern auch gleich mit einem neuen Gesicht zu tun bekommen. Der 21-jährige Matthijs de Ligt von Juventus Turin dirigierte die Abwehr der Oranjes wie ein Routinier.

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Die Österreicher starteten durchaus mutig in ein Auswärtsspiel gegen eine Weltklassemannschaft. Egal ob Hinteregger von ganz hinten oder Sabitzer und Schlager im Mittelfeld – man suchte nach spielerischen Lösungen in der Johan-Cruyff-Arena.

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Allerdings: Eine Unachtsamkeit machte die beherzte Anfangsphase der Österreicher zunichte. Die Niederländer waren erstmals in den Strafraum der diesmal ganz in schwarz gewandeten Österreicher gekommen. Alaba, zuletzt noch Österreichs Bester, hätte den Ball ausputzen können, stattdessen legte er ihn sich mit dem ersten Kontakt zu weit vor. Zum zweiten kam es nicht mehr. Dumfries, mit Vornamen Denzel, war bereits in Fahrt und schneller. Alaba trat dem Flügel im Strafraumeck auf den Fuß – den logischen Elfmeter gab es aber erst nach Intervention des Video-Schiris, Memphis Depay ließ Bachmann keine Chance (10.).

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Zu langsam

Ein Grund zur Entmutigung? Nicht unbedingt. Die Österreicher trauten sich weiterhin etwas zu. Einige Male hätte es von hinten heraus über die erste Verteidigungslinie der Niederländer aber noch schneller gehen müssen. Weiter vorne waren wie zuletzt fehlende Abläufe auszumachen. Deshalb wurden die Österreicher in Halbzeit eins nur einmal vorstellig im gegnerischen Strafraum. Baumgartner traf nach Kombination über Hinteregger, Sabitzer und Laimer aber Abwehrchef De Ligt am Kopf (28.).

In Summe war das 0:1 zur Pause glücklich, weil der Torschütze zwei Mal sein Ziel nicht eingestellt hatte. Nach einem Einwurf der Gastgeber machte Alaba kurz ein Nickerchen, Depay schoss aber ins Außennetz und kurz vor der Pause noch einmal über das halbleere Tor.

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Trotz der nur knappen Führung sorgte Niederlandes Teamchef Frank de Boer nach der Pause für Ärger. Die großen Niederländer spielten gegen Österreich daheim plötzlich nur mehr auf Konter. Nach knapp einer Stunde gab es das erste von mehreren Pfeifkonzerten von den in Orange gehüllten Fans für die eigene Passivität. Gefährlich wurden die Niederländer nach Seitenwechsel erstmals nach einem Eckball (61.).

Die Entscheidung

Davon kaufen konnte sich das ÖFB-Team aber nichts, weil zum Mut auch Lösungen und Ideen im Ballbesitz gehören. Die ließ die Elf von Franco Foda aber weiterhin vermissen, De Boer sollte sich kurz darauf bestätigt fühlen. Alaba attackiert hinaus, Hinteregger und Dragovic sichern hinter ihm die Tiefe nicht und mit einem Pass ist die Abwehr der Österreicher ausgehebelt. Dumfries vollendet den Konter über Malen zum 2:0 (66.).

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Österreich versuchte eine Schlussoffensive mit fünf neuen Spielern, aber ohne neue Ideen. Harmlose Flanken in den Strafraum waren nicht das Mittel. Allein der Anschlusstreffer wäre wertvoll gewesen, um bei einem etwaigen Remis gegen die Ukraine die Nase vor den Osteuropäern zu haben. Die Niederlande sind Gruppensieger.

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