Sport/Fußball

Österreichs Auftreten bei der Europameisterschaft: Seid stolz!

Meiner Meinung nach war es insgesamt eine tolle Europameisterschaft, die Österreich hingelegt hat. Daher sollte nach ein paar Tagen der Trauer über das Ausscheiden doch die Freude wieder überwiegen. Mit unseren Spielen haben wir die Herzen vieler Fans gewonnen, im Inland wie im Ausland. Leider gibt es im Fußball immer wieder solche Spiele, die einen verrückten Verlauf nehmen, in denen man auch nicht das nötige Glück hat.

Das alles muss man als Bewertungskriterien immer mit einbeziehen. Von diesem frühen Wirkungstreffer der Türken haben wir uns in der ersten Hälfte nicht erholt. Dann drückst du nach der Pause auf den Ausgleich und erhältst das 0:2. 

Statistiken vs. Unvorhersehbarkeit

Der Fußball folgt nicht immer einer Logik, auch das ist Teil dieses Sports. So sehr man die Statistiken bemüht und heranzieht, diese Unvorhersehbarkeit macht den Fußball eben auch aus.

Danke an das Team!

Dennoch hat die Mannschaft erhobenen Hauptes das Turnier verlassen, ich persönlich kann nur danke sagen für eine geile Zeit, da ich auch bei zwei Spielen vor Ort war. Der Funke ist von dieser Mannschaft jedenfalls übergesprungen. 

Es wäre wieder typisch österreichisch zu sagen: „Schön gespielt, aber heimgefahren.“ Ich sehe bei diesem Team eine klare Entwicklung, nicht nur in der Ausrichtung, sondern auch in der Dominanz in manchen Spielen. Das macht Lust auf mehr, vor allem auf die nahe WM-Qualifikation.

Marc Janko ist Fußball-Experte bei Sky – der 41-Jährige spielte 70-mal für das Nationalteam und erzielte 28 Tore.

Twitter: @JankoMarc

Instagram: @marcjanko

Facebook: @MarcJanko

Und jetzt zu den ersten zwei Viertelfinalspielen: Deutschland hat zwar die Kurve bekommen, aber in dem Turnier noch gegen keinen ganz Großen gespielt. Die Spanier werden der Gradmesser, weil sie bisher überzeugten und für mich auch der Favorit sind.

Und Frankreich zähle ich von der Papierform immer noch zum engen Favoritenkreis. Sie sind wie Real Madrid auf Klubebene. Bei Portugal könnte Ronaldo wiederum ein limitierender Faktor sein, wenn es mehr um sein Ego, als um einen Sieg Portugals geht. Bei all seiner Lebensleistung, die ich respektiere.