Sport/Fußball

Copa America: Tränen bei Messi, Argentinien siegt, Chaos im Stadion

Weltmeister Argentinien ist erneut Copa-América-Sieger. Das Team um Superstar Lionel Messi gewann in Miami im Finale gegen Kolumbien nach Verlängerung mit 1:0 (0:0). Für den 37 Jahre alten Messi endete die Partie vorzeitig unter Tränen. Der Superstar verletzte sich in der 66. Minute der Partie ohne gegnerische Einwirkung und musste bei seinem möglicherweise letzten großen Turnier verletzt ausgewechselt werden.

Alle Inhalte anzeigen

Fans durchbrachen vor dem Spiel die Absperrungen

Das Spiel hatte mit einer Verzögerung von fast eineinhalb Stunden begonnen, da vor dem Anpfiff einige Fans die Absperrungen um das Stadion durchbrochen hatten und unerlaubt auf das Gelände eingedrungen waren. Wenn man bedenkt, dass in den USA die WM 2026 mitveranstaltet wird, dann kann einem Angst und Bange werden. Vor allem kolumbianische Fans sprangen über Sicherheitsgeländer in der Nähe des südwestlichen Eingangs und rannten an den Sicherheitskräften vorbei. Fans wurden eingeklemmt, einige mussten in der drückenden Hitze Südfloridas medizinisch behandelt werden. Manche versuchten sogar durch Klettern in die Lüftungsanlagen in die Arena zu kommen.

Alle Inhalte anzeigen

„Um es klar zu sagen: Diese Situation hätte nie passieren dürfen und kann auch nicht noch einmal passieren“, hieß es laut der Nachrichtenagentur AP in der Erklärung der Stadt Miami. Dabei wurde eine sofortige Untersuchung der Ereignisse angekündigt, die Behörden und die Veranstalter wollen verhindern, dass es erneut zu solchen Problemen kommt.  

Tausende Fans wollten ohne Tickets ins Stadion

Auch von den Veranstaltern des Hard Rock Stadiums in Miami wurde eine Erklärung veröffentlicht, in der es hieß, dass „tausende Fans ohne Eintrittskarten versuchten, gewaltsam ins Stadion einzudringen“.

Ob sich wirklich mehr als 65.000 Fans in der ausverkauften Arena befanden, war zunächst unklar. Die Polizei sprach von chaotischen Zuständen und nannte auch „widerspenstigen Verhalten von Fans“ als Grund, dass die Situation eskalierte.

Alle Inhalte anzeigen

Mit dem nun 16. Copa-Titel ist die Albiceleste alleiniger Rekord-Champion. Vor drei Jahren schloss Argentinien mit dem ersten Titel nach 28 Jahren zu Uruguay auf. Kolumbien verpasst den zweiten Copa-Titel seiner Geschichte nach 2001. Bereits einen Tag zuvor gewann Uruguay im Spiel um Platz 3 mit 4:3 nach Elfmeterschießen gegen Kanada.

Mit Anpfiff holte sich der 37-jährige Messi einen weiteren Rekord: Er ist der erste Spieler, der an fünf Endspielen der Copa teilnahm. Für den mehrmaligen Weltfußballer war es zudem ein Heimspiel, er steht bei Inter Miami in den USA unter Vertrag. Die Partie begann für Argentinien aber nicht gut: Kolumbien machte von Anfang an Druck - war im Abschluss aber nicht effektiv genug. Die Albiceleste tat sich zunächst schwer.

Kolumbien übte Kritik an der langen Halbzeitpause

Mit 0:0 ging es in die Halbzeitpause, in der es ein Novum gab: Popstar Shakira trat in dem American-Football-Stadion auf - ganz nach dem Vorbild der Halbzeitshow während des Super Bowls im American Football. Aus diesem Anlass wurde die Pause von 15 auf 25 Minuten verlängert. Kolumbiens Trainer Néstor Lorenzo hatte bereits vor der Partie darüber geklagt, dass die Spieler dadurch kalt werden könnten.

Alle Inhalte anzeigen

Nach Wiederanpfiff kennzeichneten viele Fouls das Geschehen. Torlos ging die Partie in die Verlängerung, die extra für das Endspiel eingeführt wurde. In den vorherigen Spielen ging es bei Unentschieden direkt ins Elfmeterschießen.

Nach einem schönen Zusammenspiel traf Lautaro Martínez in der 112. Minute zum entscheidenden 1:0. Kurz darauf bekam Ángel Di María seinen großen Abschied - unter Tränen wurde der 36-Jährige in seinem letzten Spiel für Argentinien ausgewechselt.