LASK-Trainer Schopp nach dem Debakel: "International nichts verloren"
Mit einem „perfekten Spiel“ wollte der LASK die Chance auf den Aufstieg in der Fußball-Conference-League wahren. Herausgekommen ist ein Offenbarungseid in Form einer Rekordniederlage und nicht zum ersten Mal die Erkenntnis, dass es Veränderungen bedarf. „Wenn man sich die internationalen Auftritte anschaut, muss man ehrlich sagen, dann hat der LASK heuer international nichts verloren“, resümierte Trainer Markus Schopp nach dem 0:7-Debakel auswärts gegen Fiorentina.
Die Linzer ließen viel vermissen und hatten der Spielfreude des Tabellenvierten der Serie A nichts entgegenzusetzen. Es fehlte die Klasse, aber auch die Gegenwehr. „Von der ersten bis zur letzten Sekunde katastrophal, wie wir das Spiel bestritten haben. Wir hatten nicht den Funken einer Chance. Wir haben zehn Totalausfälle im Spiel“, ging Kapitän Robert Zulj im ServusTV-Interview mit sich und seinem Team entsprechend hart ins Gericht.
Schlecht, fast peinlich
„Wenn du 7:0 verlierst, hast du international nichts zu suchen. Ich fühle mich schlecht, fast peinlich“, meinte Valon Berisha. „Man kann gegen so eine Mannschaft verlieren, aber nicht so“, sagte Sascha Horvath nach dem zweiten 0:7 in der Europacup-Geschichte des Klubs, der auch am 28. September 1977 im Erstrunden-Rückspiel des UEFA-Cups bei Ujpest in Budapest in dieser Höhe verloren hatte.
Nur zwei Punkte hat der LASK in fünf Spielen dieser Conference-League-Saison gesammelt, das ergibt in der Ligaphase mit 36 Klubs Rang 34. In der Bundesliga überwintern die Schwarz-Weißen nur auf Platz sieben und damit außerhalb der Meistergruppen-Ränge. Mit Schopp, der Anfang September von Thomas Darasz übernommen hat, kam zunächst ein Aufschwung, der zuletzt aber wieder verpufft ist.
LASK für Schopp kein Kollektiv
Für Schopp keine Überraschung. „Es war über Wochen und Monate ziemlich klar, auch in Momenten, wo wir bessere Resultate hatten, dass wir einen ganz langen und schwierigen Weg vor uns haben“, sagte der Coach im Sky-Interview. Er bekrittelte mangelndes Teamgefüge, „viele Individualisten“ und dass „der LASK meilenweit davon entfernt ist, als Kollektiv kompakt und gut aufzutreten“.
Für die Linzer steht noch das abschließende Heimspiel in der Conference League am 19. Dezember gegen Vikingur Reykjavik an, das man erfolgreich gestalten will. Dann geht es in die Winterpause, in der Änderungen anstehen. Damit ist es aber nicht getan. „Es braucht Klarheit und Veränderungen, um den LASK dorthin zu bringen, wo er hinmöchte. Das ist sicherlich keine Geschichte von Wochen oder Monaten. Da braucht es ein klares Bild, in welche Richtung man gehen möchte. Da bin ich mir ziemlich sicher, in welche Richtung es gehen muss. Welcher Spieler dann dabei ist, wird man nachher sehen“, kündigte Schopp an.