Anfield, Marakana und Gelbe Wand: Die Top-Stadien und ihre mächtigen Tribünen
Von Peter Karlik
Auf die Spieler von Sturm Graz wird heute eine akustische Welle zurollen. „Du kommst raus, schaust nach links und glaubst, dass 150.000 Menschen dort stehen und durchdrehen“, sagte Ex-Dortmund-Trainer Jürgen Klopp über die legendäre gelbe Wand. So wird die Stehplatz-Tribüne hinter dem Tor genannt, die 24.454 Fans Platz bietet und aufgrund der Architektur tatsächlich wie eine Wand aussieht.
Liverpool
Die Macht von Anfield ist ein großer Faktor in der Erfolgsgeschichte des FC Liverpool. Die Fan-Tribüne „The Kop“ ist ähnlich wie in Dortmund in einem großen Rang gebaut, allerdings gibt es keine Stehplätze. Manchester-City-Star-Trainer Pep Guardiola sagte nach einer Niederlage gebrochen: „Du fühlst dich klein, und die gegnerischen Spieler scheinen dich zu überrennen. Es ist ein beschissener Platz.“
Celtic Glasgow
Sowohl im Celtic Park als auch im Ibrox Park der Rangers ist die Stimmung beängstigend gut. Sogar der unerschütterliche Zlatan Ibrahimovic soll nach einem Gastspiel bei Celtic gesagt haben, dass er mit seinen Mitspielern nicht kommunizieren konnte, weil es dermaßen laut gewesen war. Selbstredend steht das Derby „Old Firm“ noch um eine Stufe über gewöhnlichen Spielen.
Roter Stern Belgrad
Nach der Fertigstellung 1964 mit 110.000 Plätzen eines der größten Stadien, bietet das Beton-Oval immer noch 55.000 Fans Platz. Austria-Abwehrchef Aleksandar Dragovic kann nach drei Jahren in Belgrad ein Lied von der guten Stimmung singen. Wegen der Größe und der Form wurde das Stadion auch Marakana von Belgrad genannt.
Mailand
Als „Scala del Calcio“ wird das San Siro auch bezeichnet. 99 Jahre alt, aber immer wieder umgebaut, bietet das Stadion mit den markanten Aufgangstürmen an den äußeren Ecken den Top-Klubs AC Milan und Inter Platz. Das Fassungsvermögen beträgt 75.817 Zuschauer. Besonders in den Derbys sorgen die Fans mit beeindruckenden Choreografien und lautstarken Gesängen für Gänsehautstimmung.
Besiktas Istanbul
Laut wie beim Start eines Düsenjets ist es im Besiktas Park. 2013 wurden bei einem Spiel des türkischen Klubs 141 Dezibel gemessen. Das ist gesundheitsschädlich. 2016 war es Timo Werner zu laut. Im Duell von RB Leipzig mit Besiktas versuchte es der Deutsche erst mit Ohrenstöpsel, doch auch das half nichts. Wegen des durch den Lärm aufgetretenen Schwindels musste der Stürmer nach 32 Minuten ausgewechselt werden.