Sport/Fußball

Remis bei der Generalprobe für Cup-Finale

Schlechte Generalprobe, gute Premiere, so lautet eine alte Bühnen-Weisheit, die man nicht so leicht auf den Fußball umlegen kann, da es hier auch Unentschieden gibt: Somit lässt das 1:1 zwischen der Austria und Salzburg am Sonntag in Hinblick auf das Cup-Finale am Mittwoch in Klagenfurt keinerlei Rückschlüsse zu.

Andrea Bocelli hätte in Favoriten seine helle Freude gehabt: Time to say Goodbye. Lindner, Mader, Ortlechner, Holland, Royer, Horvath und Ramsebner gaben am Sonntag ihren Abschied von der Austria und durften – bis auf Holland und Horvath – noch einmal von Beginn an das violette Trikot auf dem Platz tragen. Vergessen hatte man aber auf Maskottchen Super Leo, dessen Vertrag, nüchtern betrachtet, nicht verlängert wurde.

Trainer Andreas Ogris verband das Angenehme für die Spieler mit dem Nützlichen für ihn, da er Akteure für Mittwoch schonen konnte. Sein Gegenüber Adi Hütter tat es ihm gleich und schickte alles andere als die erste Wahl aufs Feld. Dass die Partie nur relative Bedeutung genoss, zeigte sich auch am Interesse der Zuschauer: Nur 8505 (allerdings großzügig geschätzt) wollten den theoretischen Schlager sehen.

Schongang

Es entwickelte sich ein unaufgeregter Sonntagskick, bei dem die Gäste aus Salzburg den besseren Start erwischten und die ersten Chancen vorfanden. Djuricin verfehlte aus guter Position, bei einem präzisen Schmitz-Freistoß rettete Goalie Lindner mit guter Handarbeit. Die Austria wurde meist durch Schüsse vorstellig, Royer, Meilinger und Mader forderten Fortuna heraus. Djuricin und Kvasina versuchten es hüben wie drüben mit Köpfchen, aber zu wenig Präzision. Djuricin wagte es sodann auch mit dem Fuß, Lindner mimte dabei den Spielverderber. Es wurde somit durchaus Unterhaltung mit ein paar guten Aktionen geboten.

Volltreffer

Nach der Pause durfte man sogar Tore bestaunen. Zunächst legte der eingewechselte Zulechner für die Austria vor (69.), Djuricin schüttelte im Laufduell Ortlechner ab und schob zum 1:1 ein (76.). Am Ende war es ein gerechtes Remis, da beide Teams ähnlich oft vor dem gegnerischen Tor gefährlich wurden. Sørensen hatte mit einem Kopfball an die Latte Pech, seine Salzburger wenig später wiederum Glück, als Ankersen beinahe ein Eigentor produziert hätte.

Salzburg nennt sich am Ende wieder einmal Meister, die Austria beendet die schwache Saison als Siebenter und hofft am Mittwoch noch auf den Cup-Titel.

Wien, Generali Arena, 8.505, SR Kolleger

Tore:
1:0 (69.) Zulechner
1:1 (76.) Djuricin

Austria: Lindner - F. Koch, Rotpuller, Ortlechner, Suttner - Ramsebner - Royer, Mader (75. M. Leitgeb), A. Grünwald (57. Holzhauser), Meilinger - Kvasina (63. Zulechner)

Salzburg: Walke - Ankersen, Caleta-Car (88. Soriano), Sörensen (68. Schwegler), Schmitz - Minamino, Ilsanker, Ramalho, Pires - Quaschner, Djuricin

Gelbe Karten: Mader, Grünwald, Ramsebner bzw. Schmitz, Minamino

Abschlusstabelle

Andreas Ogris (Austria-Trainer): "Wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Es war ein gutes Match und unterm Strich ein gerechtes Unentschieden. Wir waren heute in vielen Phasen sehr kompakt und haben Salzburg wenig Räume gegeben, damit sie nicht ihr Kombinationsspiel aufziehen konnten. Heinzi (Lindner) hat heute gepunktet, aber wir werden erst am Mittwoch entscheiden, wer im Tor stehen wird."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Über 90 Minuten war es ein gerechtes Remis. Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die von Beginn weg nach vorne spielen wollten. Der Punkt geht in Ordnung, beide Mannschaften wollten bis zum Schluss gewinnen. Am Mittwoch werden im Cup-Finale aber personell andere Spieler auf dem Platz stehen. Andi hat noch was im Talon, aber auch wir haben noch Waffen."