Bergen holt St. Pölten auf den Boden: SKN verliert 1:2
Von Alexander Huber
Der Traum vom erstmaligen Aufstieg in die Top-8 Europas ist bereits nach dem Auftakt in die Champions League in die Ferne gerückt: Der SKN verlor in St. Pölten gegen Bergen 1:2 (0:0).
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Bergen war mit Dauerdruck gestartet. Der Favorit auf den zweiten Platz hinter dem Starensemble aus Lyon trat auch wie ein solcher auf. Aber die St. Pöltnerinnen schafften es immer wieder, die Flachpässe in den Strafraum gerade noch zu verteidigen. Die Ausfälle der Stammkräfte Biroova, Balog und Meyer sowie von Super-Talent Mädl, 17, waren beim Team von Liese Brancao spürbar. Johanning bekam mit der Frau-Deckung von Gaupset eine mittlerweile seltene Sonderaufgabe.
Stenevik köpfelt an die Latte
Der SKN kam nur selten nach vorne, war dann aber stets gefährlich – vor allem bei Standards. Nach einem Eckball setzte die Handvoll Norweger unter den 1.034 Zuschauern bereits zum Jubel an, Steneviks Kopfball klatschte an die Latte (37.).
Engesvik traf zur Führung
In Minute 57 haderte SKN-Kapitänin Klein nach einem harten Check von Gaupset mit der Schiedsrichterin, die weiterlaufen ließ. Engesvik musste nur noch zum 0:1 einschieben.
Gaupset vergab das 0:2 (64.). Plötzlich ging es hin und her – bis Maria Mikolajova ihre feine Schusstechnik präsentierte und aus 30 Metern mit einem Traumtor ausglich (68.). Zver legte mit einem Freistoß an die Latte nach, im Gegenzug hatte Brann eine Top-Chance.
- Liese Brancao (St.-Pölten-Trainerin): "Ich denke, dass wir gar nicht in unser Spiel gefunden haben. Wir waren mit dem Ball weit weg von unserem Niveau, hatten keine Ballkontrolle und haben auch zu vorsichtig gespielt. Ein paar Situationen können wir auch besser lösen. Vor dem ersten Gegentor war es für mich ein Foul, das tut schon auch weh, auch wenn wir wissen, dass der Gegner immer wieder gefährlich war. Von den Chancen her war es auf jeden Fall eine verdiente Niederlage."
- Jennifer Klein (St.-Pölten-Kapitänin): "Unter dem Strich haben wir ein bisschen zu viel Respekt gehabt, waren zu ängstlich, unser Spiel mit dem Ball haben wir überhaupt nicht aufziehen können. Ein Unentschieden wäre vielleicht ein bisschen verdient gewesen. Bei der Situation vor dem 0:1 sind wir beide mit dem Körper reingegangen. Es ist eine strittige Situation, ich denke aber, dass es okay ist, dass die Schiedsrichterin nicht gepfiffen hat."
- Martin Peter Ho (Bergen-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden, es war eine sehr gute Leistung. In der ersten Halbzeit war noch ein bisschen eine Unsicherheit da, dann haben wir die Taktik angepasst, mehr Platz vorgefunden und das besser ausgenützt. Wir waren da klar in unserem Spiel, nur die Chancenauswertung hätte besser sein können. Es war ein guter Start in die Champions League."
Torfrau Schüter verflog sich
Das 1:2 fiel nach dem einzigen Fehler von Schlüter: Die ansonsten starke Torfrau verflog sich bei einem Eckball, Anasi köpfelte ein (78.).
Die Stange verhinderte Lies 1:3 (82.). Der Ausgleich wäre glücklich, aber nahe gewesen: Schumachers Schuss wurde gehalten (86.)
In Runde 2 am 22. November wird es beim Rekordsieger in Lyon für den SKN kaum etwas zu holen geben.