Sport/Fußball

Europa League: Salzburg bremst sich selbst aus

Red Bull Salzburg ist der einzige Klub, der die Gruppenphase der Europa League schon zwei Mal mit dem Punktemaximum beenden konnte. 2009 und 2013 wurde Österreichs Serienmeister mit je 18 Punkten Gruppensieger.

Das wird sich in dieser Saison nicht mehr ausgehen. Im Gegenteil: Zum ersten Mal droht einem österreichischen Klub ein Nuller. Mit dem Heimspiel gegen OGC Nizza wurde auch das dritte Gruppenspiel verloren, nun folgen im November die Auswärtsspiele in Südfrankreich und in Krasnodar sowie im Dezember das Heimspiel gegen Schalke 04.

Einen ausführlichen Spielbericht zum 0:1 gegen Nizza finden Sie hier.

Punkteloses Trio

Ohne Punkte haben übrigens erst drei Klubs die Europa League abgeschlossen: die Shamrock Rovers 2011 sowie Slovan Bratislava und Metalist Charkiw vor zwei Jahren. Und auch diese Saison hat nur ein weiterer der 48 Teilnehmer null Punkte nach drei Spielen auf dem Konto: der FK Quäbälä aus Aserbaidschan.

Auch gegen Frankreichs Überraschungstabellenführer war für die Salzburger einiges möglich. Doch wie schon gegen Krasnodar (0:1) und Schalke (1:3) leitete ein schwerer Defensivpatzer die Niederlage ein. Dieses Mal war es eine Co-Produktion der beiden Innenverteidiger Andre Wisdom und Paulo Miranda.

Lob vom Trainer

Oscar Garcia war trotzdem mit der Leistung zufrieden: „Ich denke, gegen Krasnodar und heute waren wir dem Sieg näher als der Niederlage. Das zeigen mitunter auch einige Statistiken. Ich bin heute mit der Leistung absolut zufrieden, das ist der Weg."

Salzburgs spanischer Trainer hatte wieder einmal überrascht. Nach der – auch vereininternen – Kritik, dass viele der Neuzugänge keine Chancen bekommen, standen gegen Nizza mit Wisdom, Radosevic, Rzatkowski und Gulbrandsen gleich vier der oft Verschmähten in der Startelf. Dabbur kam wenigstens zu einem Kurzeinsatz, während der Ex-Rapidler Stangl erneut im 18-Mann-Kader fehlte.

Test für die Neuen

„Sie können uns zeigen, was sie können. Mal sehen, ob sie uns wirklich helfen können“, hatte Oscar vor dem Spiel im TV-Sender Sky gemeint. Vom Test im Ernstfall zeigte sich der nicht mehr unumstrittene Meistertrainer durchaus angetan: „Für mich gibt es gute Nachrichten. Die Leistung der Spieler hat gestimmt.“

Personell hat der Spanier also nun mehr Alternativen, als er vielleicht selbst geglaubt hat. Am Sonntag geht es mit dem Spiel bei Aufsteiger St. Pölten weiter, möglicherweise bekommt der eine oder andere der neuen Spieler in der Bundesliga eine weitere Chance. Wer das sein könnte, macht Oscar vom Fitnesszustand der Spieler abhängig.

Ungewohnte Anpfiffzeit

Salzburgs Trainer übte aber auch Kritik am Terminplan der Bundesliga: „Ich weiß nicht, aus welchen Gründen wir am Sonntag schon um 14 Uhr spielen. Wir werden weniger Zeit als andere Mannschaften haben, um uns vorzubereiten und zu erholen.“ Das Wiener Derby - und damit das direkte Duell der beiden anderen Europa-League-Teilnehmer - wird erst um 16.30 Uhr angepfiffen.