Sport/Fußball

Europa League: Mehr als nur Hoffnungs-Lose für Salzburg & LASK

Eintracht FrankfurtSalzburg, AZ Alkmaar gegen den LASK – es hätte Österreichs Klubs bei der gestrigen Auslosung des Sechzehntelfinales der Europa League definitiv härter erwischen können, aber ein Freilos sind sowohl der Tabellenzwölfte der Deutschen Bundesliga als auch der Tabellenzweite der niederländischen Ehrendivision nicht.

Der KURIER stellt die beiden Gegner vor. Zunächst steht am 20. Februar 2020 jeweils ein Auswärtsspiel auf dem Programm, das entscheidende Rückspiel findet dann einen Woche später in Salzburg sowie in Linz statt:

  • Frankfurt vs. Salzburg

Wer in Salzburg an die Eintracht denkt, dem fällt wohl sofort Otto Konrad ein. Salzburgs damaliger Keeper wurde am 15. März 1994 im alten Waldstadion zur Fußball-Legende. Im UEFA-Cup-Viertelfinale verwertete der Steirer den entscheidenden Elfer – erstmals hatte ein österreichischer einen deutschen Verein im Europacup ausgeschaltet.

Aber die beiden Vereine haben noch andere Schnittpunkte. Martin Hinteregger war der erste Spieler aus der Red-Bull-Akademie, der den Sprung zum Stammspieler bei den Salzburgern geschafft hat. Mittlerweile ist der Teamverteidiger Publikumsliebling bei der Eintracht.

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Frankfurt-Trainer Adi Hüter betreute die Salzburger in der Saison 2014/’15, holte das Double, gewann die Europa-League-Gruppe, scheiterte dann aber schon im Sechzehntelfinale am FC Villarreal, nachdem im Winter Stammkräfte wie Alan und Kampl verkauft worden waren. Als klar war, dass im Sommer 2016 weitere Leistungsträger Salzburg verlassen werden, wollte Hütter nicht mehr blieben. Mit dem Satz „ich will kein Ausbildungstrainer sein“, den er danach x-mal klarstellte, verabschiedete sich der Vorarlberger nach nur einem Jahr.

Pechvogel Hinteregger

Mittlerweile betreut der Ex-Salzburg-Spieler die Frankfurter die zweite Saison. Im Frühjahr führte Hütter seine Mannschaft ins Semifinale der Europa League, scheiterte gegen Chelsea erst mit viel Pech im Elfmeterschießen, nachdem just Martin Hinteregger verschossen hatte.

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Im Sommer kam es zum Ausverkauf. Das Sturmtrio Sebastian Haller (zu West Ham), Ante Rebic (AC Milan) und Luka Jovic (Real Madrid) hat Frankfurt verlassen. In der aktuellen Saison läuft es nicht ganz so rund, weil die Eintracht einfach zu wenige Tore schießt.

„Das ist ein sehr interessantes Los. Ein deutsch-österreichisches Duell ist immer schön. Für uns ist alles drinnen, aber Frankfurt ist schon sehr schwer zu bespielen“. meint Salzburg-Routinier Zlatko Junuzovic.

Hütter sah die Auslosung zwiespältig. "Auf der einen Seite freue ich mich auf das Wiedersehen mit Salzburg. Auf der anderen Seite ist uns bewusst, dass wir ein schweres Los erwischt haben", sagte der Vorarlberger.

  • KURIER-Prognose:

Alles andere als ein Weiterkommen wäre für Salzburg eine Enttäuschung. Österreichs Serienmeister sollte nach der Erfahrung Champions League weit genug sein, um einen deutschen Mittelständer ausschalten zu können.

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  • Alkmaar vs. LASK

Nach PSV Eindhoven in der Gruppenphase bekommen es die Linzer also auch im Sechzehntelfinale mit einem Klub aus den Niederlanden zu tun. Alkmaar hat zwar nicht einen klingenden Namen wie die Philipps Sportvereinigung, die sich nach dem Ausscheiden in der Europa League gestern von Trainer Mark van Bommel trennte, ist aber momentan sportlich stärker.

AZ, das steht für Alkmaar Zaanstreek, eine Fusion der beiden Vereine Alkmaar “54 und FC Zaanstreek in den 1960er-Jahren, ist aktuell der einzige Klub, der in der Liga Ajax fordern kann. Die Mannschaft von Trainer Arne Slot gewann erst am Sonntag gegen die Amsterdamer durch ein Last-Minute-Tor 1:0 und liegt punktegleich mit dem Leader auf Platz zwei.

Rückkehrer Holland

Es war das erste Spiel im AFAS Stadion, nachdem Anfang August ein Teil des Daches eingestürzt war. Mittlerweile wurde das komplette Dach abgetragen. Die Heimspiele in der Europa League trug Alkmaar in Den Haag aus.

Ein LASK-Spieler hat AZ-Erfahrung. Der Australier James Holland startete 2009 seine Karriere bei den Niederländern. Drei Jahre später wechselte er zur Wiener Austria, seiner ersten Station in Österreich.

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LASK-Keeper Alexander Schlager freut sich auf AZ: „Das ist ein geiles Los. Alkmaar ist eine gute Mannschaft, aber wir werden definitiv wieder unsere Chancen vorfinden. Wenn wir zwei Mal 90 Minuten wieder alles investieren, dann denke ich, dass was möglich ist.“

  • KURIER-Prognose:

Der LASK wird definitiv wieder unterschätzt werden. Denn Selbstüberschätzung liegt in der DNA aller niederländischen Mannschaften. Treten die Linzer auf wie in den Heimspielen der Gruppenphase, dann ist der Aufstieg drinnen.