Europa-League-Finale: Leverkusen hat die perfekte Saison vor Augen
Bayer 04 Vizekusen – unter diesem Kosenamen war Leverkusen über Fan-Generationen allseits bekannt. Nun ist der ewige Zweite nicht nur im deutschen Fußball plötzlich die Nummer 1, Bayer Leverkusen winkt auch ein neuer Übername: Aus Vizekusen könnte in dieser Woche Triplekusen werden.
Nämlich dann, wenn die Werkself heute, Mittwoch, in Dublin gegen Atalanta Bergamo das Europa-League-Finale (21 Uhr/live ServusTV) und am Samstag in Berlin auch noch das DFB-Pokalendspiel (20 Uhr/live ARD) gegen Kaiserslautern gewinnen sollte.
Es wäre dann endgültig eine historische und denkwürdige Saison, denn Leverkusen hat 2023/’24 noch keine einzige Partie verloren. „Finals sind zum Gewinnen da“, sagt Mittelfeld-Stratege Granit Xhaka. Torjäger Patrik Schick ergänzt: „Wir können etwas schaffen, an das sich alle Fans rund um die Welt für immer erinnern. Ich würde sagen, dass wir die formstärkste Mannschaft Europas sind.“
Und als solche sind die Unbesiegbaren von Bayer natürlich auch Favorit im Finale von Dublin. „Wir haben 51 Spiele nicht verloren. Also nennt uns ruhig Favorit“, sagte Schick: „Wir sind derzeit gut im Flow. Auch Atalanta hat es im Kopf, dass wir mit 51 Spielen ohne Niederlage in dieses Spiel gehen.“
Zäher Gegner
Auf dem Weg ins Endspiel zeigte Leverkusen vor allem viel Moral und Standfestigkeit. Im Viertel- und im Semifinale erzielte das Team von Xabi Alonso vier Tore in der Nachspielzeit. „Wir wollen es früher regeln“, sagt Goalgetter Schick. Vor allem gegen dieses Atalanta. „In der Bundesliga sind die Gegner durch die Art, wie wir sie bespielen, manchmal nach 80 Minuten platt. Aber das wird ihnen sicher nicht passieren.“
Überhaupt ist die Zähigkeit der Italiener das, was Leverkusen den größten Respekt abringt. Zumal AS Roms Trainer Daniele De Rossi nach dem Halbfinal-Aus gegen Bayer erklärte: „Wenn es eine Mannschaft gibt, die von der Physis, vom Aufbau, von der Einstellung her Leverkusen das Wasser reichen kann, dann ist es Gasperinis Atalanta.“
Auch für Leverkusens Coach Xabi Alonso sind die Lombarden „einer der härtesten Gegner in Europa. Sie haben eine super Mentalität und einen Trainer, der weiß, was er will.“ Alonso hat auch die Videos von den Achtelfinal-Spielen 2022 gesichtet, in denen sich Bergamo gegen das noch von seinem Vorgänger Gerardo Seoane trainierte Bayer-Team mit zwei Siegen durchsetzte.
„Sie haben denselben Trainer, noch viele Spieler von damals und dazu Mitch Bakker, der letztes Jahr noch bei uns gespielt hat“, sagte Alonso: „Es ist ein Gegner, den wir gut kennen. Nichts Neues. Aber wir sind inzwischen eine andere Mannschaft.“