Sport/Fußball

Erste Bilanz vor der Trennung: Fehlstart für Rapid und Austria

Der KURIER lässt auch in dieser Saison, in der die Bundesliga erneut nach 22 Runden in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt wird, am Montag das jeweilige Wochenende Revue passieren. Was fiel in der 1. Runde positiv auf, was negativ?

+ Salzburgs Kontinuität: Mit einem souveränen 2:0 bei Rapid ist der Meister in die Saison gestartet. Dass fünf Stammspieler abgegeben worden sind und mit dem bis vor kurzem noch Urlaubenden Samassekou ein weiterer fehlte, war in keiner Phase der Partie zu sehen. „Es war nicht unser bestes Spiel“, meinte Neo-Trainer Jesse Marsch trotzdem. Wenn dem wirklich so war, kommt auf die Bundesliga-Konkurrenz also noch einiges zu. Schon nach Runde 1 ist klar: Auch in dieser Saison wird im Titelkampf kein Weg am Serienmeister vorbeiführen.

 

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+ Sturms Serienende: Sieben Heimspiele hatten die Grazer im Frühjahr in Folge verloren. Das kostete schlussendlich Roman Mählich trotz Europa-League-Qualifikation den Trainerjob. Unter Nachfolger Nestor El Maestro gab es gleich im ersten Heimspiel einen Sieg, der mit 3:0 gegen St. Pölten auch noch ziemlich deutlich ausfiel. Sturm-Urgestein Jakob Jantscher traf doppelt. Auch Heimkehrer Christoph Leitgeb hätte fast ein Tor erzielt. Aber das wäre schon zu kitschig gewesen.

+ Tiroler Auftritt: Dass Aufsteiger erfolgreich in einer Saison starten, hat in Österreich durchaus Tradition. Die Art und Weise, wie die WSG Tirol das erste Heimspiel am Innsbrucker Tivoli gestaltete, war trotzdem bemerkenswert. „Das war ein Spiel zum Genießen. Von so einem Traumstart haben wir nur träumen können", jubelte Trainer Thomas Silberberger nach dem 3:1 gegen die Austria. Auch der gegnerische Trainer erkannte die Stärke des Aufsteigers neidlos an: „Insgesamt muss man sagen, dass Wattens hier klar der verdiente Sieger war“, meinte der neue Austria-Coach Christian Ilzer.

 

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+ Wolfsberger Neuzugänge: Viel hat sich in der WAC-Mannschaft im Sommer nicht verändert. Neu sind aber die Mittelstürmer. Und die zeigten beim 3:0 gegen die Admira in der Südstadt gleich, was in Ihnen steckt. Shon Weissman hatte drei Chancen, zwei verwertete er. Der Israeli hatte aber auch Pech. Bei seinem ersten Tor wurde er von Admira-Keeper Andreas Leitner abgeräumt und an der Augenhöhle verletzt. Kurz nach seinem zweiten Treffer musste er den Platz verlassen, weil das Auge zugeschwollen war. Aber auch sein Nachfolger bewies Klasse: Salzburg-Leihgabe Anderson Niangbo erzielte einen Treffer und traf dazu noch Aluminium.

- Austrias Lethargie: Neuer Trainer (Christian Ilzer), neuer Vorstand Sport (Peter Stöger), neue Hoffnung: Vieles sollte besser werden bei den Wienern in der neuen Saison. Der enttäuschende Auftritt beim 1:3 am Innsbrucker Tivoli gegen Aufsteiger WSG Tirol erinnerte aber frappant an viele schwache Spiele in der vergangenen Saison. Zu dieser Erkenntnis kam auch Abwehrchef Michael Madl, der meinte: „Das hat mich teilweise schwer an die letzte Saison erinnert. Das darf es so nicht geben.“  Am Samstag gastiert nun der LASK in Wien. Gegen den Vizemeister steht die Austria schon unter Erfolgszwang.

 

- Rapids Unterlegenheit: Natürlich hätte im Heimspiel gegen Salzburg alles ganz anders laufen können, wäre der Schuss von Christoph Knasmüllner kurz nach Beginn der Rapid-Viertelstunde nicht knapp neben sondern in das Tor gegangen. Doch im Fußball zählt der Konjunktiv nicht. Und so endete der Saisonstart gegen Salzburg mit einer leistungsgerechten 0:2-Niederlage. Dass die Wiener den Meister trotz der Abgangswelle aus Salzburg über weite Strecken der Partie nicht weit mehr fordern konnten, überraschte. Die Hütteldorfer stehen nach der Auftaktniederlage schon früh in der Saison unter Zugzwang. Ein Sieg am Sonntag in St. Pölten ist nun Pflicht.

- Gartlers Tritt: Vielleicht war es ja die Überforderung mit der neuen Rolle im offensiven Mittelfeld, die in jener Kurzschlusshandlung mündete, die das Spiel Sturm gegen SKN St. Pölten letztlich früh entscheiden sollte: Wie der gelernte Mittelstürmer Rene Gartler Gegenspieler Jose Dominguez mit gestrecktem Bein abräumte, war jenseits von Gut und Böse. Die Rote Karte in der 28. Minute war nur die logische Folge für das brutale Einsteigen. Und es war eine mit Folgen für den SKN, der trotz des 0:1-Rückstandes eigentlich gut im Spiel war. „Die Rote Karte hat natürlich alles zusammengehaut“, meinte auch Trainer Alexander Schmidt, der sein erstes Bundesliga-Spiel mit St. Pölten 0:3 verloren hat.

 

- Admiras Auswärtssektor: Die Bundesliga will den Komfort in den Stadien verbessern. Das ist natürlich durchaus ein Ansinnen, das Sinn macht. Aber ob die Umsetzung der neuen Vorschrift, dass Gästesektoren überdacht sein müssen, in der Südstadt wirklich im Sinne des Erfinders ist, darf zumindest bezweifelt werden. Dort wurde dieser einfach auf die Haupttribüne umquartiert. Diese ist nun mittels doppeltem Gitterzaun in zwei Teile geteilt, der natürlich die Sicht auf das Spielfeld von einigen Sitzplätzen behindert. Und das eine der eh nur zwei Toilettenanlagen für den größeren Teil der Tribüne, die rund 5000 Zuschauer fasst, ihren Eingang Zentimeter neben dem Gästesektor hat, ist auch alles andere als ideal.