Sport/Fußball

Erschreckende Defensivschwächen bei Meister Salzburg

Richtig pampig reagierte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle nach dem 1:2 bei Sturm  auf die Frage, ob er in der Defensive ein Problem hätte. „Jetzt wird wieder alles schlecht geredet nachdem wir nach dem 1:0-Sieg gegen Liverpool in den Himmel gehoben wurden.“


Nur ein schlechter Tag? Ein schlechter Tag, in dem die Salzburg-Verteidiger von stark spielenden Grazer ausgespielt wurden wie eine Schülermannschaft? Nur ein  schlechter Tag, in dem Tormann Philipp Köhn nicht nur beim 0:1 patzte, sondern alles andere als Ruhe ausstrahlte?

 

Leichtes Sturm-Spiel

Freilich, jede Mannschaft, und sogar Salzburg erwischt gelegentlich einen Tag,  an dem nicht alles läuft. „Ich habe vorher schon gesagt, dass die Meisterschaft kein Selbstläufer ist“, gab auch  Jaissle zu. Sturm ist zwar, und das ist durch die vergangene Meisterschaft verbrieft, Österreichs zweitbeste Mannschaft, aber für die Champions League darf man Bedenken anmelden. Sturm schaffte es, die Salzburger  ständig auszuspielen, hätte vor dem Schlussfinish des Serienmeisters gut und gern mit 4:1 oder 5:1 führen können.

Dass Salzburgs Offensiv-Abteilung an diesem Tag auch  wenig Konstruktives bewerkstelligen konnte, mag weniger Kopfzerbrechen bereiten, dies kann passieren. Aber die Desorganisation in der Defensive darf da schon mehr Sorgen bereiten. Salzburgs Gegner werden vor allem die Laufwege von Stums Goalgetter Rasmus Höjlund genau unter die Lupe genommen haben, der seine Freude mit den Gegenspielern hatte. Selbst die Umstellung zur Pause brachte nichts, Maximilian Wöber war nicht nur als Außenverteidiger, sondern auch in der Innenverteidigung wie seine Kollegen an diesem Tag überfordert.  Das trifft vor allem auf Bernardo zu, der in der Pause von Jaissle erlöst wurde.

In diesem Bereich hat Salzburg Nachschärfungsbedarf. Will man an die erfolgreichen Tage der jüngsten Vergangenheit anschließen.