Entscheidung fix: UEFA bestätigt Ende der Auswärtstorregel
Von Daniel Shaker
Schon ab der kommenden Saison wird die 1965 eingeführte Auswärtstor-Regel aus allen UEFA-Klubwettbewerben entfernt. Dies bestätigte die Europäische Fußball-Union in einem Posting auf Twitter. Bei einem Unentschieden, sollten beide Mannschaften in Hin- und Rückspiel gleich viele Tore erzielt haben, gibt es ab der kommenden Saison zwei 15-minütige Verlängerungen und bei Bedarf Elfmeterschießen.
"Die Wirkung der Regel läuft nun ihrem ursprünglichen Zweck zuwider, da sie Heimmannschaften - insbesondere in den Hinspielen - nun vom Offensivspiel abhält, weil sie befürchten, ein Gegentor zu kassieren, das ihrem Gegner einen entscheidenden Vorteil verschaffen würde", begründete UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in einer Mitteilung die Entscheidung.
"Man kann mit Fug und Recht sagen, dass der Heimvorteil heute nicht mehr so wichtig ist wie früher", äußerte sich Ceferin zum beschlossenen Ende der Auswärtstorregel.
Statistiken seit Mitte der 1970er-Jahre bis heute zeigen einen klaren Trend einer anhaltenden Verringerung des Unterschieds beim Anteil von Heim- bzw. Auswärtssiegen (von 61 zu 19 Prozent auf 47 zu 30 Prozent) sowie des Unterschieds bei den durchschnittlich erzielten Toren pro Heim-/Auswärtsspiel (von 2,02/0,95 auf 1,58/1,15) in den Männerwettbewerben, während seit 2009/10 die Anzahl der durchschnittlich erzielten Tore pro Spiel in der UEFA Women’s Champions League mit 1,92 für die Heimmannschaften und 1,6 für die Auswärtsteams sehr stabil geblieben ist.
Entscheidung nun fix
Ende Mai trafen sich Klub-Vertreter zur Sitzung in Porto und sollen das Ende der Regel in allen K.o.-Partien der Europapokale besprochen haben. In den Nationalmannschafts-Wettbewerben der UEFA kam die Auswärtstorregel bisher ebenfalls zum Einsatz. So werden in den Play-offs zur EM-Qualifikation beispielsweise auch Hin- und Rückspiele ausgetragen. Die UEFA-Regeln sind nicht bindend für die Entscheidung über Auf- und Absteiger im nationalen Fußball.