Sport/Fußball

Janko trainiert sich in die Startelf

Marcel Koller ist ein taktisch ausgefuchster Kerl. Nicht selten kontert er auf Fragen mit Gegenfragen. So wie am Donnerstag beim öffentlichen Pressetermin. Ob Marc Janko fit genug für einen Einsatz von Beginn wäre am Montag (20.30 Uhr) gegen die Schweden. „Sie haben das Training gesehen. Was meinen denn Sie“, retournierte der Schweizer im Stile seines Landsmannes Roger Federer. Um schnell anzufügen: „Das war doch in Ordnung. Mehr brauchen wir nicht. Er hat sich gut bewegt, das war eine gute Vorstellung von ihm bei einem Spiel auf kleinem Raum. Wir haben noch ein paar Einheiten, wo wir noch über den ganzen Platz proben werden. Ich denke nicht, dass Janko eine Behinderung wäre.“

Was aufs erste Hinhören wenig schmeichelhaft klingt, ist für den üblicherweise diplomatischen ÖFB-Teamchef eine klare Ansage: Er wird Marc Janko, so sich der Australien-Legionär bis Montag nicht verletzt, in der Startelf aufstellen. „Wie lange er durchhält, das werden wir sehen.“ Koller setzt damit auf Bewährtes, immerhin hat Janko beim letzten Wien-Besuch der Schweden beim 2:1-Sieg per Kopf getroffen.

Entspannung pur

Janko macht dieser Tage im Prater überhaupt einen entspannten Eindruck, strahlt eine positive Einstellung aus. Es handelt sich um die Körpersprache eines selbstbewussten Spielers. „Ich fühle mich auch gut, jedes Training wird es um ein Stück besser.“ Keine Spur von dem befürchteten und im Vorfeld diskutierten Jetlag nach der Anreise aus seiner neuen Heimat Sydney. „Ich habe im Flieger bewusst nicht geschlafen und mich dann hier in Wien so richtig ausgeschlafen. Das hat funktioniert.“

Sollte es mit Janko doch nicht funktionieren, dann stehen für Koller Rubin Okotie und Marcel Sabitzer als Alternativen bereit. Okotie ähnelt vom Typus her Janko, Sabitzer wäre die beweglichere und technisch feinere Variante, die schon im Test gegen Tschechien Anfang Juni gestochen hat.
Koller betont zwar, dass er alle 23 Spieler in seinem Kopf berücksichtigt, dennoch hat er eine konkrete Idee davon, wie und wen er spielen lassen möchte. „Wir vermitteln dem Team unsere Idee. Die werde ich aber nicht öffentlich verraten. Es ist natürlich Teil der Philosophie, die wir dem Team seit zwei Jahren schon mitgeben.“

Offene Fragen

Somit scheinen nur noch zwei Positionen vakant zu sein in Kollers Grundformation: Wer spielt neben Dragovic in der Innenverteidigung? Prödl musste wegen Muskelproblemen das Training vorzeitig beenden. Koller entwarnte: „Das war nur eine Vorsichtsmaßnahme.“ Das zweite Fragezeichen ist, wer im zentralen Mittelfeld neben Alaba spielt. Baumgartlinger, Ilsanker und Leitgeb kommen dafür infrage, Mainz-Legionär Baumgartlinger dürfte die besten Karten haben, die Hymne auf dem Feld singen zu dürfen. Koller hat die Qual der Wahl, setzt generell aber gerne auf Kontinuität und jene Spieler, die sein Vertrauen schon erworben haben.

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