Trauer um Trainer-Legende: Ex-Red-Bull-Fußballchef ist tot
Gemeinhin wird Ralf Rangnick als Vater der Erfolge von Red Bull im Fußball bezeichnet. Das stimmt natürlich auch, als Sportchef in Salzburg und als Trainer und Sportchef in Personalunion bei Leipzig legte der Deutsche die Basis für den momentanen Erfolge. Aber der nicht gerade öffentlichkeitsscheue Rangnick ist natürlich nicht alleine dafür verantwortlich.
Auch Gerard Houllier, der kurz vor dem Deutschen in Juni 2012 zu Red Bull kam, und als Head of Global Football gut vier Jahre für den Salzburger Getränkehersteller - allerdings immer nur im Hintergrund - arbeitete, erwarb sich ebenfalls große Verdienste um das Fußballprojekt des Getränkeherstellers. Besonders Österreichs Serienmeister profitierte von den Kontakten des Franzosen in seine Heimat, aber auch nach Afrika.
Nun trauert Europas Fußballfamilie, vor allem aber die französische, um Houllier. Der ehemalige Liverpool-Coach und französische Teamchef verstarb am Montag im Alter von 73 Jahren nach einer Herzoperation in Paris. Der Franzose gewann als Trainer drei Mal die französische Meisterschaft, einmal mit Paris Saint-Germain und zwei Mal mit Olympique Lyon. Sechs Jahre lang war er von 1998 bis 2004 Trainer des FC Liverpool und führte dabei die "Reds" zum Titel im UEFA-Cup, sowie im englischen FA-Cup.
Houllier erwarb sich besonders in seiner Heimat große Verdienste um die Entwicklung des Nachwuchsfußballs. Er arbeitete vor seiner Zeit in Liverpool von 1988 an zehn Jahre in den verschiedensten Funktionen für den französischen Verband und legte mit die Basis für die Erfolge bei der Heim-WM 1998 und bei der EM 2000. Nach einer kurzen Periode als Teamchef (1992/'93), die nach dem Verfehlen der WM 1994 endete, war er vier Jahre später beim WM-Triumph als Technischer Direktor beteiligt.
2011 endete bei Aston Villa auch aus gesundheitlichen Gründen seine Trainerkarriere. Er wurde einer der wichtigsten Funktionäre im Weltsport Nummer eins und war auch Mitglied der Technical Study Group der FIFA. 2012 heuerte der Franzose bei Red Bull an. Er arbeitete im Hintergrund, trat öffentlich nie auf, verfasste Konzepte, bewertete Spiele und Spieler. Und stellte dem Fußball-Konzern sein unglaublich großes Netzwerk zur Verfügung.