Sport/Fußball

Aus in der EM-Vorrunde? Wie das ÖFB-Team ein Déjà-vu verhindern kann

Kurz vor der EM hat sich eine Baustelle aufgetan: Österreichs Team hat seit drei Spielen nicht getroffen. Wir stehen vor dem gleichen Problem wie 2016: Auch da gab es drei Spiele ohne erzieltes Tor. Den letzten Test vor der EURO – ein 0:2 gegen die Niederlande, das 0:2 gegen Ungarn und das 0:0 gegen Portugal, ehe das Team nach nur einem erzielten Treffer gegen Island nach drei Spielen ausgeschieden ist.

Keine guten Voraussetzungen für das bevorstehende Turnier und den Auftakt am Sonntag gegen Nordmazedonien. Woran liegt es? Was sind die Ursachen für die fehlende Torgefahr?

Gründe können vielfältig sein: Etwa ein fehlender Plan, schlechte Umsetzung des vorhandenen Plans oder auch ein Gegner, der den Plan zu verhindern weiß.

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Das Nationalteam hat sich einen hervorragenden Ruf aufgebaut. Wir haben Topspieler in Topligen. Somit überlassen viele Gegner Österreich das Spiel. Und darin liegt die große Herausforderung. Kompakte Abwehrreihen zu knacken, ist für mich die höchste Disziplin im Fußball. Sie erfordert neben sehr viel individueller Qualität auch sehr viel Mut und einen detaillierten Plan – speziell beim Herausspielen von Torchancen.

Fodas Überlegungen

Der Test gegen die Slowakei hat gezeigt, woran es liegen könnte. Der Teamchef hat nach dem Spiel bei der Pressekonferenz seinen Plan erklärt. Er erwartete einen tief stehenden Gegner, der auf Konter lauert. David Alaba sollte als dritter Aufbauspieler fungieren, in dem er sich zu den Innenverteidigern zurückfallen lässt und hilft, die erste Linie des Gegners zu überspielen. Man konnte bis zum letzten Drittel durchspielen, dort war allerdings oft Endstation.

Da stellt sich immer die Frage: Wie weit ist das noch mein Plan, bzw. wie sehr bin ich schon Teil des gegnerischen Plans?

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Das erste, woran man denkt, wenn man den viel zitierten Begriff „Matchplan“ hört, sind die Vorgaben in Bezug auf die Formation, etwa 4-4-2 oder 4-2-3-1. Jedoch: diese sagen nichts über die Spielanlage einer Mannschaft aus.

Diesbezüglich fehlen dem ÖFB-Team im letzten Drittel, der entscheidenden Zone, erkennbare Prinzipien und definierte Aufgaben und Rollen für die Spieler.

Wenn der Ball einmal im letzten Drittel angekommen ist, kann ich dort entweder durch individuelle Klasse, oder aber durch genaue Abläufe Torchancen herausspielen. Im besten Fall aber durch die Kombination aus beidem.

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Gegen die Slowakei haben sich Kalajdzic, Sabitzer und Baumgartner vor allem im Raum vor der Abwehr des Gegners mit dem Rücken zum Tor anspielen lassen, gefehlt hat für meinen Geschmack die Präsenz dieser Spieler an der letzten Abwehrlinie und Läufe hinter diese Reihe. Einstudierte Abläufe würden dabei helfen, dem Gegner einen Schritt voraus zu sein.

Erste Halbzeit war wenig von all dem zu sehen. Nach der Pause wurde es besser, aber nicht etwa durch plötzlich bessere Abläufe, sondern durch die Einwechslungen von Arnautovic, Schaub und Laimer.

Franco Foda hat noch wenige Tage Zeit, um an diesen Dingen zu arbeiten. Um ein Déjà-vu zu vermeiden, muss sich das Positionsspiel und Spiel in Ballbesitz dringend verbessern. Sonst stehen wir mit der besten österreichischen Nationalmannschaft aller Zeiten enttäuscht mit leeren Händen da.