Sport/Fußball

Sturm-Lauf ins Finale: Fulminanter 4:3-Sieg in Salzburg

Seit elf Jahren gibt es außer Sturm kein Team, das Salzburg im Cup besiegen konnte. Und am Donnerstag waren es wieder die Steirer, die den Serienmeister stoppten – zum dritten Mal in diesem Zeitraum, zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres. Sturm zog mit einem 4:3-Sieg in Salzburg ins Finale ein, in dem am 1. Mai wie im Vorjahr Rapid wartet. Damals siegte Sturm verdient mit 2:0.

Nach gemächlichen ersten Minuten kam es in der elften Minute zu einem ersten Höhepunkt, den kein Dramaturg besser verfassen hätte können: Ausgerechnet Oumar Solet, der für die Grazer eigentlich gar nicht hätte spielen dürfen (siehe rechts unten), traf aus kurzer Distanz zur Salzburger Führung. Nach einem Corner von Kjaergaard hatte Daniliuc den Ball zum Franzosen verlängert. Zwei Minuten später gab es die nächste Salzburger-Chance durch Konate.

Traumkombination

Die Steirer schlugen zurück. Und wie: Zum ersten Mal in der 25. Minute. Der Georgier Kiteishvili, der nach seiner Wadenverletzung rechtzeitig fit wurde, bediente Horvat ideal, dessen Stanglpass zur Mitte verwertete William Böving zum Ausgleich. Dazwischen hatte der VAR einen Rempler von Solet an Böving im Strafraum unter die Lupe genommen – kein Elfer.

Halbfinale: Salzburg - Sturm Graz Endstand 3:4 (1:1)
1:0 (12.) Solet
1:1 (25.) Böving
1:2 (52.) Horvat
1:3 (71.) Schnegg
2:3 (80.) Sucic
2:4 (81.) Geyrhofer
3:4 (90.) Terzic

Salzburg: A. Schlager - Daniliuc, Solet (76. Koita), Pavlovic, Guindo - Diambou - Bidstrup (55. Sucic), Gloukh, Kjaergaard (89. Terzic) - Ratkov (46. Simic), Konate (56. Fernando)
Sturm: Jaros - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg - Geyrhofer - Horvat (83. Hierländer), Kiteishvili (91. Serrano), Prass - Biereth (76. Jatta), Böving (83. Camara)
Gelbe Karten: Ratkov, Koita bzw. Geyrhofer. Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 11.494 Zuschauer, SR Altmann.
Finale am 1. Mai im Wörthersee Stadion in Klagenfurt: Sturm Graz - SK Rapid

Unmittelbar nach der Pause jubelten die Grazer – aber nur kurz: Biereths Treffer zählte nicht, weil Assistgeber Gazibegovic im Abseits gestanden war. Und es wurde noch ereignisreicher: Zunächst vergab der Salzburger Daniliuc, dann traf der Grazer Tomi Horvat, der von einem haarsträubenden Fehler von Schlager profitierte. Der Teamgoalie lenkte einen harmlosen Schuss des Slowenen ins Tor ab. In der 71. Minute scorte Verteidiger David Schnegg mit einem Schuss ins lange Eck – 1:3.

Am Sonntag gab es beim Liga-Duell im Finish Ringkämpfe, dieses Mal Tore: Salzburg warf alles nach vorne und schaffte durch den eingewechselten Luka Sucic den Anschlusstreffer (80. Minute). Spannung pur? Mitnichten. Im Gegenzug traf Niklas Geyrhofer zum 4:2. Die Salzburger hofften wieder, als Aleksa Terzic spät (90.) auf 3:4 verkürzte.

Für Statistik-Füchse: Erstmals seit 17 Jahren gibt es wieder eine Neuauflage eines Finales. 2005/2006 und 2006/2007 gewann die Wiener Austria jeweils gegen Mattersburg.