Die nächste violette Aufholjagd
Innerhalb von nur vier Tagen erlebten die Austrianer in zwei Heimspielen ein- und dasselbe Szenario: In der ersten Hälfte schwach und zur Pause 0:2 zurück, musste Trainer Karl Daxbacher sein Team mit einer Kabinenpredigt wach rütteln. Nach dem Wechsel wie ausgewechselt, gelang der Austria mit viel Willen doch noch das 2:2. So gesehen letzten Donnerstag gegen Alkmaar in der Europa League, so geschehen auch am Sonntag in der Liga gegen Innsbruck.
Daxbacher versteht die violette Fußballwelt nicht ganz: "Immer wenn uns Honig ums Maul geschmiert wird, glauben wir, dass ein paar Prozent weniger auch in der Liga reichen. Das ist ärgerlich, weil ich genau davor gewarnt habe. Wir gehen da nicht mit der richtigen Einstellung ins Spiel. Manche begreifen nicht, dass uns nichts in den Schoß fällt und geschenkt wird."
Schock
Die erste Hälfte gehörte den Gästen aus Innsbruck. Die wirkten agiler und aggressiver und schockten die Wiener nach 14 Minuten, als Austrias Margreitter bei einer Flanke von Bergmann einen Sekundenschlaf einlegte, Hackmair nützte dies per Kopf zum 1:0 .
Die Austria kam nicht in die Gänge, weil Innsbruck im zentralen Mittelfeld Widerstand leistete, und weil die violette Innenverteidigung Probleme in der Abstimmung offenbarte und von den Vorderleuten oft im Stich gelassen wurde. Exemplarisch dafür war das 2:0 für Innsbruck. Bei einem Pass von Bergmann spielte die Austria-Abwehr auf Abseits, das jedoch Klein aufhob. Schütz schupfte den Ball über den heraus eilenden Lindner (30.).
Ein Verlauf, der den Tirolern in die Karten spielte. Sie stellten sich in der Defensive gut auf und warteten auf Konterchancen. Die Austria mühte sich zwar redlich, doch es fehlte die Genauigkeit beim letzten Pass oder die zündende Idee.
Oft aber fuhr noch ein Innsbrucker Bein als letzte Rettung dazwischen. Die violette Hoffnung auf einen versöhnlichen Abend: Auch letzten Donnerstag waren die Wiener gegen Alkmaar zur Pause mit 0:2 zurück gelegen und hatten dann doch noch ein 2:2 erreicht. Auch diesmal sollte es gelingen...
Turbulenz
Ausgerechnet ein Ex-Austrianer vereitelte kurz nach dem Wechsel die beste Chance der Austria. Innsbruck-Torhüter Safar ließ zunächst einen Freistoß von Suttner aus, brachte dann jedoch Torjäger Linz beim Nachschuss zur Verzweiflung (48.). Wenig später verkürzte Michael Liendl nach schönem Zuspiel von Barazite mit einem platzierten Schuss auf 1:2 (54.). Die Austria kontrollierte das Geschehen, Innsbruck verteidigte aber geschickt.
In der Schlussphasse wurde das Spiel zunehmend hektisch: In der letzten Minute vergab Barazite einen ungerechtfertigten Elfmeter. Doch das war noch nicht alles. In der 93. Minute traf Junuzovic doch noch zum viel umjubelten 2:2, in der 94. Minute klatschte ein Freistoß von Ildiz an die Stange, Lindner war mit den Fingerspitzen noch am Ball.
Feindbild
In der dritten Halbzeit drehte sich bei den Trainern alles um Schiedsrichter Ouschan. Vor allem Innsbrucks Walter Kogler war weit entfernt von seinem Ruhepuls. Er wedelte bei der Elfer-Entscheidung zuerst mit Geldscheinen, wurde darauf vom Unparteiischen auf die Tribüne verbannt. "Ich wollte nur zeigen, dass er für diese Leistung bezahlt wird. Es war ein unterhaltsames Spiel, in dem der Schiedsrichter der Hauptdarsteller wurde."
Daxbacher: "Das war nie ein Elfmeter. Zum Glück ist uns der Ausgleich durch ein anderes Tor gelungen."
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