Sport/Fußball

Der Bundesligastart wird für Meister Salzburg zur Kopfsache

Salzburg ist in den letzten zwölf Heimspielen gegen Aufsteiger ungeschlagen, insgesamt daheim 34 Partien ohne Niederlage. Das Hinspiel in Lustenau hat der Serienmeister 6:0 gewonnen, noch dazu hat der Gegner mit Bryan Teixeira (Sturm) seinen Top-Torjäger verloren. Es gibt also nicht viel, was gegen einen Salzburger Sieg zum Frühjahrsstart spricht. Wäre da nicht das emotionale Cup-Aus gegen Sturm vergangenen Freitag gewesen.

„So etwas macht natürlich etwas mit den Jungs“, gab Trainer Matthias Jaissle mit Blick zurück auf das Scheitern im Elfmeterschießen zu. Die Frage lautet: Wie haben seine Spieler die Niederlage verkraftet? Der Ligastart gegen Lustenau (17 Uhr/live auf Sky) wird zur Kopfsache.

Für Salzburg ist die Situation komplett ungewohnt. Erstmals seit 13 Jahren hat man das erste Pflichtspiel des Jahres auf nationaler Ebene verloren. Heißt: Aus dem aktuellen Kader kennen nur Andreas Ulmer (zuletzt nicht in der Startelf) und Alexander Walke (dritter Tormann) diese Situation. Auch der Trainer betrat in seinem zweiten Jahr auf der Salzburger Bank Neuland. „Wir hatten aber genug Zeit, um uns zu schütteln“, glaubt Jaissle, der in den letzten Tagen auch als Mentalcoach gefordert war. Es gab eine Besprechung mit dem gesamten Team, dazu zahlreiche Einzelgespräche. Den Spielern stand auch – wie immer – ein Sportpsychologe zur Verfügung, jeder kann selbst entscheiden, ob er ihn aufsucht. „Ich glaube, es ist so weit aufgearbeitet und die Mannschaft wird am Samstag eine Reaktion zeigen“, ist der Trainer überzeugt.

Leichtes Spiel

Ähnlich sieht es Nicolas Seiwald, der Ulmer zuletzt als Kapitän vertrat: „Es galt etwas zu verdauen. Wir haben auch untereinander viel miteinander geredet. Unser Ziel ist es, eine Reaktion zu zeigen.“ Dem 21-Jährigen ist jedoch bewusst: „Lustenau ist ein sehr unangenehmer Gegner, und die werden alles reinwerfen.“

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Auf die leichte Schulter nehmen wird die Vorarlberger beim Meister keiner, wie Jaissle verspricht, auch nicht, wenn danach das Europa-League-Spiel gegen AS Rom ansteht: „Die Lustenau-Partie ist sicher keine Randnotiz, wir bereiten uns wie immer extrem professionell vor.“ Ziel sei es, die eigene Leistung auf den Platz zu bringen – wie es gegen Sturm erst nach der Pause gelungen ist. Dem 6:0 aus dem Hinspiel will der Trainer nicht zu viel Bedeutung zukommen lassen: „Da waren wir unglaublich effizient, das Ergebnis hat nicht ganz die Kräfteverhältnisse widergespiegelt.“

Lustenau-Trainer Markus Mader gibt sich keinen Illusionen hin. Dass Salzburg zuletzt verloren hat, sieht er nicht als Vorteil für sein Team: „Sie werden das Spiel gegen uns sehr ernst nehmen, nicht zuletzt weil sie im Cup einen Dämpfer bekommen haben und weil sie sich auf die Europa League vorbereiten wollen. Es wird eine Herkules-Aufgabe für uns.“ Überraschung jedoch nicht ausgeschlossen: „Für uns ist es ein leichtes Spiel, weil keiner mit uns rechnet.“