Sport/Fußball

1:0 in London - Ajax legt die Basis für den CL-Finaleinzug

Wer darf im Finale der Champions League am 1. Juni den Favoriten, egal ob der nun FC Barcelona oder FC Liverpool heißt, im Stadion Wanda Metropolitano in Madrid fordern?

Die Frage wird im Semifinal-Duell der Außenseiter Tottenham Hotspur gegen Ajax Amsterdam beantwortet. Und nach dem Hinspiel am Dienstag im neuen Stadion der Londoner spricht vieles für die Niederländer, denn die gewannen dank starken dreißig Minuten durchaus verdient 1:0.

Tottenham - Ajax in Bildern:

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Schmerzlich vermisst

Tottenham musste ohne Harry Kane (verletzt) und Heung-min Son (gesperrt) auskommen und damit auf die Schützen von 44 Saisontoren verzichten – zwei Ausfälle, die logischerweise nicht kompensiert werden konnten. Dass Ajax hingegen komplett antreten konnte, war nicht zu übersehen.

Die Amsterdamer erzeugten auch auswärts so großen Druck, dass die Abwehr der Spurs Atemnot bekam. Auch die Tatsache, dass mit Davinson Sánchez, Toby Alderweireld und Jan Vertonghen alle Spieler der defensiven Dreierkette der Spurs auch schon für Ajax gespielt haben, half nicht wirklich.

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Völlig frei

Ein Auswärtstor war nur eine Frage der Zeit. Hakim Ziyech spielte Donny van de Beek ideal frei. Der 22-Jährige ließ dem französischen Weltmeister im Tor der Londoner, Hugo Lloris, keine Chance und schoss zum verdienten 1:0 ein (15.).

Ajax gab sich mit der Führung aber nicht zufrieden, sondern setzte nach. Ein zweites Tor war möglich, fiel aber nicht, als Van de Beek aus spitzem Winkel schoss anstatt den Ball zur Mitte zu spielen (24.).

Dann hatte einer der vielen Ex-Ajax-Spieler im Tottenham-Dress Pech: Verthongen war nach einem Zusammenstoß mit Alderweireld so benommen, dass er ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Moussa Sissoko. Mit dem Franzosen griff auch die Systemumstellung (3-4-3 auf 4-4-2), die Trainer Mauricio Pochettino schon davor vorgenommen hatte.

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Aufgewacht

Plötzlich waren die Spurs da. Und wurden auch immer wieder gefährlich. Aber die ganz große Ausgleichschance gab es vor der Pause nicht. Alderweireld war mit einem Kopfball in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch am gefährlichsten.

In der zweiten Hälfte kam Tottenham – angetrieben vom auffälligen Sissoko – von Minute zu Minute besser ins Spiel. Bei den Niederländern war ein Kräfteverschleiß nicht zu übersehen, das aufwendige Tempospiel in der ersten halben Stunde hatte seine Spuren hinterlassen.

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Das tat auch der Partie nicht gut, die viel vom Esprit der ersten Hälfte verloren hatte. Tottenham war bemüht, rannte an, kam aber nicht wirklich zu einer klaren Ausgleichschance.

Gefährlicher blieb Ajax – und dafür reichte ein einziger gelungener Angriff in der zweiten Hälfte: Der Schuss von David Neres ging an die Stange (78.). Doch das wichtige 1:0 hielt.